Posted: 2024-04-28 12:28:47

Der StudierendenRat der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) veranstaltet seit vielen Jahren mit Unterstützung der Hochschulleitung und vieler HTWK-Angehöriger ein Sommerfest. In diesem Jahr machte es sich der StuRa zum Ziel, die Veranstaltung zu vergrößern: Rund 10.000 Gäste sollen es nach Wunsch des StuRa werden.

Die Hochschulleitung hat Sicherheitsbedenken und daher vorgeschlagen, das Fest in seiner traditionellen Form, die sich vor allem an Angehörige der Hochschule richtet, fortzuführen. Dies lehnt der StuRa jedoch ab.
HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner: „Da es sich nun um eine für jeden Menschen öffentliche Veranstaltung handeln soll, kann eine aussagekräftige Schätzung der Personenzahl nicht abgegeben werden. Damit kann kein tragfähiges Sicherheitskonzept entwickelt werden.“

Da der Eintritt kostenlos sein und laut der Studierenden ein „Special Act“ mit hoher Anziehungskraft auftreten soll („Kraftklub“ soll angefragt worden sein), ist nach Auffassung der Hochschulleitung nicht abzusehen, wieviel Publikum tatsächlich kommen wird. Selbst der StuRa kann im Sicherheitskonzept keine genauen Angaben über die Personenzahl machen. Damit besteht ein erhebliches Sicherheitsrisiko für alle Teilnehmenden.

Mit einer angenommenen Anzahl von 10.000 Menschen auf dem Parkplatz der Hochschule würde eine äußerst hohe Personendichte herrschen. “Bei 8.000 Besuchenden befinden sich bereits mehr als zwei Personen auf einem Quadratmeter. Das kann die Hochschulleitung nicht verantworten. Zudem steht die Anzahl der eingeplanten Ordnungskräfte (12) und Sicherheitskräfte (13) nach Auffassung der Hochschulleitung nicht in Relation zur Größe der Veranstaltung“, so der Rektor weiter zur Begründung.

All diese Umstände gefährden die Verpflichtung der Hochschule zur angemessenen Sicherung. Das Veranstaltungs- und Sicherheitskonzept weist Mängel im Umgang mit externem Publikum auf. Bei Auftritten bekannter Bands besteht das Risiko einer raschen Zuschauermengenbildung, wodurch die Verkehrssicherungspflicht auch auf externe Zuschauenden ausgedehnt wird, potenziell bis zur zivil- und strafrechtlichen Verantwortlichkeit der betroffenen Akteure.

Das scheint sogar der StuRa selbst so zu sehen – im Sicherheitskonzept der Veranstaltung ist das verbleibende Risiko für eine mögliche Blockierung von Rettungswegen als „hoch“, das Risiko für körperliche Auseinandersetzungen zwischen den Besuchern als „mittel“ angegeben. Die erste Besprechung des Sicherheitskonzeptes mit der Hochschulleitung fand acht Wochen vor dem geplanten Termin der Veranstaltung im Juni, also sehr kurzfristig, statt.

Darüber hinaus ist die finanzielle Planung für die Veranstaltung derzeit unausgeglichen, was die Frage aufwirft, ob eine derartige Finanzierung aus den Mitteln des StuRa, also durch studentische Semesterbeiträge, angemessen erscheint.

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