Posted: 2024-05-24 03:30:00

Am Sonntag, 26. Mai, um 15 Uhr eröffnet das Kreismuseum Grimma seine neue Sonderausstellung mit Arbeiten von Horst Georg Skorupa. Den Anlass für diese Ausstellung bildete ein Ankauf von verschiedenen Keramiken des Künstlers vor 20 Monaten. In diesem Jahr jährt sich der Todestag von Horst Skorupa zum 20. Mal. Und daher beschloss das Museumsteam seine Ausstellung zu diesem vielbeachteten Künstler in das Jahr 2024 zu legen.

Horst Skorupa war Maler, Grafiker und Keramiker. Er wurde am 18. Januar 1941 in Breslau (heute Wroclaw) geboren. Von 1961 bis 1963 studierte er Malerei bei Herbert Behrens-Hangeler und Professor Fritz Dähn an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Er arbeitete bereits regelmäßig in den keramischen Werkstätten der Hochschule.

Nach seinem Studienabbruch arbeitete er bis 1965 in den Herbst- und Wintermonaten als Saisonarbeiter in den Leunawerken. So konnte er die freie Zeit im Frühjahr und im Sommer für malerische Studien nutzen. Er strebte danach, die vielfältigen Erscheinungsbilder der Natur mit ihrer unendlichen Fülle an Formen und ständigen Veränderungen oder Einzahl in seiner künstlerischen Arbeit malerisch und zeichnerisch präzise zu erfassen.

Von 1965 bis 1968 studierte Horst Skorupa an der Leipziger Fachschule für Museologen. Anschließend arbeitete er zwei Jahre im Kulturhistorischen Museum Neubrandenburg und bis 1973 in Teilzeit als technischer Mitarbeiter des Gerhart-Hauptmann-Theaters in Görlitz. Er zeichnete im Theater, in der Oper, bei Ballettproben und –aufführungen.

Seinen Lebensmittelpunkt fand er im Dorf Schaddel, das er seit Jahren kannte. Er erwarb die alte Wassermühle, aus der durch langwierige Um- und Ausbauten ein kreatives Zentrum mit Werkstatt-, Atelier- und Wohnräumen für ihn selbst und befreundete Künstler entstand.

1973 wurde Horst Skorupa Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Seither war er als Maler und autodidaktischer Keramiker freischaffend tätig, arbeitete plastisch mit Porzellan und Ton. Bei der Dekoration seiner Gefäße ließ er sich von der unerschöpflichen Natur, der griechischen und römischen Mythologie und von christlicher Ikonografie inspirieren.

1974 gründete er gemeinsam mit ehemaligen Studienkolleginnen, der Grafikerin Sigrid Huß und den Keramikerinnen Regina Junge und Astrid Dannegger, das Kollegium Bildender Künstler „Schaddelmühle“, dessen Vorsitzender er bis 1978 war. Das Kollegium verstand sich als Zusammenschluss gleichberechtigter Kunstschaffender mit jeweils eigenständiger künstlerischer Entwicklung.

Von Anfang an zog es vor allem junge Künstler und Künstlerinnen nach Schaddel, um hier wie die Textilkünstlerin und Malerin Maria Köhler aus Grimma in freier Mitarbeit gemeinsame Projekte zu verwirklichen. Junge Menschen suchten als Praktikanten nach schöpferischer Erfahrung oder nach einem Ausbildungsplatz wie der von Astrid Dannegger und Horst Skorupa ausgebildete Künstler Frank Brinkmann.

Innerhalb weniger Jahre avancierte das Kollegium um Horst Skorupa zu einer der bekanntesten Künstlergruppen in der DDR. Es beeinflusste nicht nur die Keramik im Osten, sondern erlangte durch seine Experimente und innovativen Stilrichtungen auch international Anerkennung, was sich in zahlreichen Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen niederschlug.

1978 arbeitete Horst Skorupa mit dem Töpfer Dirk Fischer, ab 1987 mit dem Töpfer Martin Gruner zusammen, die ihm die Gefäße und Drehkörper nach seinen Angaben und Vorstellungen fertigten.

Bedauerlicherweise wurde seine künstlerische Produktivität durch eine schwere Krankheit immer wieder beeinträchtigt oder sogar unterbrochen. 1992 musste er deshalb seine künstlerische Arbeit beenden.

Horst Skorupa starb 2004 in Schaddel. Zu seinem Gesamtwerk gehören Collagen und Lithografien, Gefäß- und Objektplastiken, Reliefs und Bildplatten in Porzellan, Keramik und Fayence.

Mit der Gründung des Kulturfördervereins Schaddelmühle e.V. und der Errichtung des Ländlichen Kulturzentrums „Schaddelmühle“ wird die künstlerische Arbeit mit Kursangeboten und Projekten für Erwachsene, Kinder und Jugendliche in Schaddel unter der Leitung von Frank Brinkmann weitergeführt.

Ausstellung ist vom 26.5. bis 17.11.2024 zu sehen.

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