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Posted:
2024-02-28 09:33:29
Original link:
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/14626/5723773
Kiel (ots)
Dienstagabend kam es im Kieler Stadtteil Elmschenhagen zu einem vollendeten Schockanruf. Ein 98-Jähriger übergab einer Abholerin hochwertigen Schmuck. Die Kriminalpolizei Kiel hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht Zeuginnen und Zeugen.
Der Mann erhielt seinen Angaben zufolge gegen 17:40 Uhr einen Anruf, bei dem ein vermeintlicher Polizeibeamter mitteilte, seine Tochter sei Verursacherin eines schweren Verkehrsunfalls, bei dem eine Frau zu Tode kam. Sie sitze nun im Gefängnis und könne gegen eine Kaution in Höhe von 120.000 Euro freigelassen werden. Als der schockierte und verunsicherte Mann angegeben habe, nicht über so viel Bargeld zu verfügen, habe sich der Anrufer nach Schmuck und anderen Wertgegenständen erkundigt.
Insgesamt setzten die Betrüger den Mann über einen längeren Zeitraum erheblich unter Druck, so dass er im Anschluss einer Abholerin, die in der Nähe seiner Wohnanschrift erschien, den Schmuck übergab.
Der 98-Jährige beschrieb die Frau als ca. 30 Jahre alt. Sie soll einen grau-beigen Mantel getragen haben. Eine detailliertere Beschreibung konnte der Geschädigte nicht machen.
Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen und warnt erneut vor dieser Masche. Personen, denen im Bereich Elmschenhagen eine solche Frau aufgefallen ist, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 3333 mit der Polizei in Verbindung zu setzen.
In den vergangenen Wochen kam es in Kiel und Plön bereits zu diversen Schockanrufen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand reagierten alle Angerufenen richtig, indem sie das Gespräch selbst beendeten und über 110 die Polizei informierten.
Wir geben erneut Hinweise in dieser Sache:
- Die Polizei nimmt kein Bargeld oder Wertgegenstände zur Sicherung oder Überprüfung entgegen. Wir nehmen auch kein Bargeld an, damit ein Angehöriger einer Haftstrafe entgeht.
- Die Täter, die sich als Polizeibeamte am Telefon oder vor ihrer Haustür mit einem solchen Anliegen an sie wenden, gehen in der Regel hochprofessionell vor und verwickeln Sie in lange Gespräche, zum Teil mit unterschiedlichen Gesprächspartnern.
- In einigen Fällen wurden die Angerufenen schon zur Verschwiegenheit verpflichtet und der Anrufer drohte mit strafprozessualen Maßnahmen, falls der Angerufene mit Dritten über den Vorfall sprechen würde.
- Lassen Sie sich von diesen Personen nicht unter Druck setzen oder einschüchtern und nehmen Sie umgehend Kontakt zu Ihrer Polizei auf. Beenden Sie dazu eigenhändig das Gespräch und wählen selbst die 110.
- Seien Sie misstrauisch, wenn vermeintliche Angehörige kurzfristig Geld für den Kauf eines Autos, eines Hauses oder Ähnlichem von ihnen benötigen und das Geld wohlmöglich an vermeintliche Freunde ausgehändigt werden soll. Beenden Sie auch hier das Gespräch eigenhändig und rufen Ihre Angehörigen unter der Ihnen bekannten Rufnummer zurück.
- Fragen Sie sich bei Gewinnversprechen, ob Sie tatsächlich an einem Preisausschreiben teilgenommen haben. Gehen Sie nicht in Vorleistung, um Gewinne zu erhalten.
- Prüfen Sie, ob ein Eintrag in Telefonbüchern oder Online-Telefondatenbanken wirklich nötig ist. Kürzen Sie Ihre Vornamen mit dem Anfangsbuchstaben ab.
- Weitere Präventionshinweise zu diesem und weiteren Themen finden sich auf der Internetpräsenz der Landespolizei Schleswig-Holstein: https://t1p.de/pbef
Stephanie Lage
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Kiel
Pressestelle
Gartenstraße 7
24103 Kiel
Tel. +49 (0) 431 160 2010
E-Mail pressestelle.kiel.pd@polizei.landsh.de
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