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Posted:
2024-04-17 07:40:29
Polizeiliche Unfallstatistik 2023 der Polizeiinspektion Magdeburg
Bilanz 2023:
Leichter Anstieg der Gesamtunfallzahlen
Rückgang der Anzahl tödlich verunglückter Personen
Anzahl der Schwerverletzten weiter rückläufig
Gleichbleibende Hauptunfallursachen: Wildunfälle, Wenden und
Rückwärtsfahren, fehlender Sicherheitsabstand,
unangepasste Geschwindigkeit sowie Missachtung der Vorfahrt
Im Zuständigkeitsbereich (Stadt Magdeburg, Landkreis Börde, Landkreis Harz und Salzlandkreis) der Polizeiinspektion Magdeburg (PI MD) ereigneten sich im Jahr 2023 25.534 Verkehrsunfälle. Das stellt im Vergleich zum Jahr 2022 einen Anstieg von 1,06% (+ 268 Unfälle) dar.
Innerhalb geschlossener Ortschaften stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle von 17.431 auf 17.605, während die Polizei außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne Autobahnen) eine Absenkung der Unfälle um 3,12% (- 182 Unfälle) verzeichnete[1]. Auf den Autobahnabschnitten der A2 und A14 sowie auf der A36, welche im Zuständigkeitsbereich der PI Magdeburg liegen, ereigneten sich 2023 insgesamt 2.283 Verkehrsunfälle, 276 (+ 13,75%) Unfälle mehr als im Vorjahr.
Die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden stieg um 45 Unfälle von 2.897 auf 2.942 (+ 1,55%). Dabei wurden insgesamt 3.764 Personen verletzt, 106 Verkehrsteilnehmer mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Leichtverletzten stieg um 215 (+ 7,37 %), die Anzahl der Schwerverletzten sank um 109 Personen von 740 auf 631 Personen (-14,73%). Bei den Verkehrsunfällen verunglückten insgesamt 49 Personen tödlich, 10 weniger als im Jahr 2022 (- 16,95%). Darunter waren 10 LKW-Fahrer/Insassen, 20 PKW-Fahrer/Insassen, 09 Kradfahrer, 03 Radfahrer und 07 Fußgänger. Insgesamt 14 (+ 16,67%) Unfalltote wurden auf den Autobahnen registriert. Innerhalb geschlossener Ortschaften sank die Anzahl der getöteten Personen um 40% von 20 auf 12. Darüber hinaus hatten die Unfälle auf den Autobahnen 81 (- 22,12%) Schwerverletzte sowie 344 (- 7,77%) Leichtverletzte zur Folge.
Bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung der Personengruppe der ab 65-Jährigen wurden 575 Personen verletzt (2022: 575). Mit einem Abfall von 20 auf 11 Unfalltoten war eine nicht unerhebliche Verringerung der tödlich verunglückten Senioren erkennbar.[2] Erfreulicherweise ereigneten sich im Jahr 2023 keine tödlichen Verkehrsunfälle von 18- bis 25-jährigen Verkehrsteilnehmen (2022: 7).
In 360 Fällen stellte die Polizei bei den Unfallbeteiligten vorherigen Alkoholkonsum fest. Dies bedeutet eine Abnahme um 42 Fälle (- 10,45%). Über das Jahr wurden aber auch 1.035 (2022: 985) folgenlose Trunkenheitsfahrten, also ohne Unfallgeschehen, festgestellt.
Darüber hinaus wurden 100 Unfälle unter Einfluss von Drogen oder Mischkonsum (Alkohol und Drogen) festgestellt. Ohne Unfallgeschehen konnte 1.310 (2022: 983) Fahrzeugführern das Fahren unter Einfluss von Betäubungsmitteln oder sog. Mischkonsum nachgewiesen werden. Um dem entgegen zu wirken wurden im Jahr 2023 unter anderem die sogenannten DiS-Kontrollen (Drogenerkennung im Straßenverkehr) erstmalig in Sachsen–Anhalt durchgeführt. Diese Großkontrollen, die unter anderem auch in Magdeburg und an der A2 (PM 065/2023 und PM 68/2023) stattfanden, wurden unter der Maßgabe der Überprüfung der Fahrtüchtigkeit von Verkehrsteilnehmern durchgeführt. Dabei wurden zum einen repressiv nicht fahrtüchtige Personen aus dem Verkehr genommen und vor allem präventiv durch den erhöhten Kontrolldruck das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer geschärft.
Wildunfälle sind nach wie vor mit nahezu gleichbleibenden Zahlen (3.899) die Hauptunfallursache Nr. 1. Es folgen Verkehrsunfälle aufgrund fehlenden Sicherheitsabstands (3.503), Manöver das Wenden und Rückwärtsfahren betreffend mit 2.300 Unfällen sowie Unfälle aufgrund unangepasster Geschwindigkeit (+ 3,03%) mit 1.631 Unfällen. Eine Zunahme von Verkehrsunfällen aufgrund von falschem Verhalten von Fußgängern um 21,13% wird ebenfalls verzeichnet.[3]
Angestiegen sind die Zahlen der sogenannten Unfallfluchten – das unerlaubte Entfernen vom Unfallort. 5.506 Fälle (davon 1.824 aufgeklärt) stehen 5.444 Delikten (davon 2.165 aufgeklärt) aus 2022 gegenüber.
Im Rahmen von Geschwindigkeitskontrollen wurden 2023 im Zuständigkeitsbereich der PI Magdeburg rund 12.363 Messstunden geleistet, bei denen 118.956 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt und geahndet wurden.
[1] Präventionshinweis: https://www.dvr.de/praevention/kampagnen/landstrasse
[2] Präventionshinweis: https://www.dvr.de/praevention/kampagnen/rueckmeldefahrt
[3] Präventionshinweis: https://www.dvr.de/praevention/kampagnen/mehr-achtung
Jahresabschluss 2023
Trend
2022
2023
absolut
in %
1. Verkehrsunfälle (gesamt) , davon
25.266
25534
+268
+1,06
1.1. auf BAB
2.007
2.283
+276
+13,75
1.2. außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB)
5.828
5.646
-182
-3,12
1.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
17.431
17.605
+174
+1,00
2. VU mit Personenschaden, davon
2.897
2942
+45
+1,55
2.1. auf BAB
290
263
-27
-9,31
2.2. außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB)
707
712
+05
+0,71
2.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
1.900
1967
+67
+3,53
2.4 VU mit schwerem Personenschaden (sPS), davon
740
631
-109
-14,73
2.4.1. auf BAB
104
81
-23
- 22,12
2.4.2. außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB)
314
251
-63
- 20,06
2.4.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
322
299
-23
-7,14
3. Getötete (gesamt), davon
59
49
-10
-16,95
3.1. auf BAB
12
14
+02
+16,67
3.2. außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB)
27
23
- 4
-14,81
3.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
20
12
-08
-40,00
3.4. unter 15 Jahre
1
1
0
0,00
3.5. von 15 bis unter 18 Jahre
1
2
+01
+100,00
3.6. von 18 bis unter 25 Jahre
7
0
-07
-100,00
3.7. ab 65 Jahre
20
11
- 09
-45,00
4. Schwerverletzte (gesamt), davon
740
631
-109
-14,73
4.1. auf BAB
104
81
-23
-22,12
4.2. außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB)
314
251
-63
-20,06
4.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
322
299
-23
-7,14
4.4. unter 15 Jahre
39
33
-06
-15,38
4.5. von 15 bis unter 18 Jahre
45
41
-04
-8,89
4.6. von 18 bis unter 25 Jahre
83
75
-08
-9,64
4.7. ab 65 Jahre
141
137
-04
-2,84
5. Leichtverletzte (gesamt), davon
2.918
3133
+ 215
+7,37
5.1. auf BAB
373
344
-29
-7,77
5.2. außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB)
669
752
+83
+12,41
5.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
1.876
2037
+161
+8,58
5.4. unter 15 Jahre
240
279
+39
+16,25
5.5. von 15 bis unter 18 Jahre
163
161
-02
-1,23
5.6. von 18 bis unter 25 Jahre
389
432
+43
+11,05
5.7. ab 65 Jahre
434
438
+04
+0,92
6. VU mit Sachschaden (gesamt), davon
22.369
22.592
+223
+1,00
6.1. auf BAB
1.717
2020
+303
+17,65
6.1.1. davon schwerwiegende VU
73
105
+32
+43,84
6.2. außerhalb geschlossener Ortschaften (ohne BAB)
5.121
4.934
-187
-3,65
6.2.1 davon schwerwiegende VU
110
84
-26
-23,64
6.3. innerhalb geschlossener Ortschaften
15.531
15.638
+107
+0,69
6.3.1 davon schwerwiegende VU
377
368
-09
-2,39
7. Hauptunfallursachen
7.1. Fahruntüchtigkeit gesamt, davon
683
632
-51
-7,47
7.1.1. Alkohol
402
360
-42
-10,45
7.1.2. illegale Drogen
68
66
-02
-2,94
7.1.3. Alkohol und Drogen
24
34
+10
+41,67
7.1.4. Übermüdung
80
61
-19
-23,75
7.2. Geschwindigkeit
1.583
1.631
+48
+3,03
7.3. Abstand
3.500
3.503
+03
+0,09
7.4. falsche Straßenbenutzung
1.448
1.250
-198
-13,67
7.5. Überholen, Wiedereinordnen
557
633
+76
+13,64
7.6. Nebeneinander-, Vorbeifahren
804
861
+57
+7,09
7.7. Vorfahrt, Vorrang
1.603
1.695
+92
+5,74
7.8. Abbiegen
853
769
-84
-9,85
7.9. Wenden, Rückwärtsfahren
2.518
2.300
-218
-8,66
7.10. Ein- und Ausfahren
763
744
-19
-2,49
7.11. falsches Verhalten geg. Fußgänger
192
166
-26
-13,54
7.12. falsches Verhalten geg. Radfahrer
664
660
-04
-0,60
7.13. technische Mängel
171
188
+17
+9,94
7.14. falsches Verhalten der Radfahrer
682
686
+04
+0,59
7.15. falsches Verhalten der Fußgänger
142
172
+30
+21,13
7.16. Wildunfälle
3.964
3.899
-65
-1,64
8. Sonstiges
8.4. Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort
5.444
5.506
+62
+1,14
8.4.1 aufgeklärte Fälle
2.165
1.824
-341
-15,75
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