Man muss nicht immer mit der hauseigenen Internetverbindung in das World Wide Web, sondern kann sich auch für das „sichere Surfen“ mit einer Fremdverbindung entscheiden.
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Im Oktober 2023 wurde die Südwestfalen-IT (SIT) Opfer eines Cyberangriffs. Im Rahmen der Aufarbeitung erklärte die Kommunalverwaltung, dass es täglich zwischen 10.000 und 50.000 unbefugte Zugriffsversuche von ausländischen IP-Adressen auf das Netzwerk gibt, die zuverlässig geblockt werden. Angesichts der technischen Begriffe fühlen sich viele Menschen verunsichert. Dieser Artikel soll daher erklären, was IP-Adressen sind und welchem Zweck sie dienen.
IP-Adressen sind vergleichbar mit Hausnummern, die zu jeder Wohnung gehören. Dank der Nummern finden die Postzusteller die auf einem Brief oder Paket vermerkten Adressen, sodass Postsendungen beispielsweise wie gewünscht in Hagen statt in Olpe ankommen. Analog gilt dies für die über das Internet versendeten Datenpakete.
Internetprovider vergeben ihren Nutzern entweder statische oder dynamische IP-Adressen. Anhand der Ziffernfolge kann der Provider einen Kunden einem bestimmten Hausanschluss oder Mobilfunkvertrag zuordnen. Daher spielt die IP-Adresse auch eine wichtige Rolle bei der Aufklärung von Straftaten, die von Tätern unter Nutzung des Internets begangen wurden.
Jeder Nutzer kann seine eigene IP Adresse prüfen. Dieser Schritt ist sinnvoll, um etwa die Ursache von Verbindungsproblemen zu identifizieren oder bestimmte Webanwendungen zu nutzen.
Fachleute unterscheiden zwischen zwei Versionen von IP-Adressen: IPv4 und IPv6. Erstere besteht aus vier Zahlenblöcken. Jedem Block ist eine Nummer zwischen 0 und 250 zugeordnet. Eine Internetprotokolladresse, die auf dem IPv4-Standard basiert, kann etwa 192.168.1.100 lauten.
Die neuere IPv6-Version stellt die Adressen hingegen in acht Blöcken dar, die aus jeweils vier hexadezimalen Ziffern bestehen. Eine IP-Adresse nach diesem Standard kann beispielsweise 2a00:1db9:85a3:0000:0000:8a2e:0370:7334. Der Vorteil des IPv6-Standards besteht in der enormen Anzahl möglicher Kombinationen: Etwa 340 Sextillionen Endgeräte können mit einer IPv6-Adresse versehen werden. Im Vergleich dazu bietet die gängige IPv4-Version nur Raum für bis zu 4,3 Milliarden Adressen. Angesichts der Vielzahl an weltweit vorhandenen internetfähigen Endgeräten reicht dieser Adressraum schon heute nicht mehr aus.
In manchen Fällen können Anwender Kenntnis über die IP-Adresse anderer Nutzer erlangen. Die Nummernblöcke sind unter anderem im sogenannten Header von E-Mails zu finden. Mithilfe verschiedener, üblicherweise kostenloser Webseiten können Anwender von der IP-Adresse auf die Region rückschließen, in der sich das Gerät mit dem jeweiligen Nummernblock befindet. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Die Webseiten ordnen lediglich den Standort des Servers, dem die Internetprotokolladresse zugeordnet ist, einer bestimmten Region zu. Wer beispielsweise unerwünschte E-Mails erhält und versucht, den Wohnort des Absenders anhand der IP zu identifizieren, läuft Gefahr, Fehlschlüsse zu ziehen.
Mit anderen Worten: Wenn eine entsprechende Webseite die eingegebene IP-Adresse im Hochsauerland verortet, bedeutet dies nicht, dass der hypothetische Versender der Mails einen Bezug zu der angezeigten Region hat.
Nur der Internetserviceprovider kann eine IP-Adresse eindeutig einem Hausanschluss oder einem Mobilfunkvertrag zuordnen.
Nutzer können die vom Internetprovider vergebene IP-Adresse in der Regel nicht ändern. Dennoch gibt es verschiedene Möglichkeiten wie VPNs (Virtual Private Networks), um mit einer anderen als der zugewiesenen IP-Adresse im Internet zu surfen.
Die Nutzung dieser Dienste erhöht die Sicherheit und Privatsphäre des Anwenders, wenn er sich in ein öffentliches WLAN eingeloggt hat. Ebenso sind VPN-Dienste geeignet, um auf Inhalte zuzugreifen, die in bestimmten Regionen durch das sogenannte Geoblocking gesperrt sind.
Ohne IP-Adressen würde das Internet nicht funktionieren, da sie für die Kommunikation zwischen verschiedenen Geräten und Servern unerlässlich sind. Die Zuordnung der Nummernblöcke zu einem bestimmten Nutzer ist nur durch den Internetserviceprovider möglich.