Posted: Thu, 13 Jun 2024 02:14:04 GMT

Die Rektorenkonferenz repräsentiert 38 Hochschulen für den öffentlichen Dienst mit über 60.000 Studierenden in ganz Deutschland. Die letzte Konferenz in Schleswig-Holstein fand im Jahr 2005 statt, was dieses Treffen zu einem besonderen Ereignis machte.

Um so mehr freute sich die stellvertretende Ministerpräsidentin und Finanzministerin Monika Heinold die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der gesamten Bundesrepublik im Kieler Hotel Atlantic begrüßen zu dürfen.

Monika Heinold spricht auf der Rektorenkonferenz 2024 ein Grußwort
Finanzministerin Monika Heinold spricht auf der Rektorenkonferenz 2024 ein Grußwort

Digitalisierung als Schlüssel zur Zukunft

Die Ministerin machte in ihrer Rede deutlich, dass die Digitalisierung bereits vor der Corona-Pandemie ein bedeutendes Thema an der Hochschule für Verwaltung und auch in der Steuerverwaltung war, die Pandemie habe den Bedarf nochmals verdeutlicht. Schleswig-Holstein konnte sich in den letzten Jahren hier in eine Vorreiterrolle bringen und setzt stark auf die Digitalisierung der Prozesse an den Hochschulen.

Bereits umgesetzte Veränderungen an der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung (FHVD) in Altenholz umfassen:

  • Digitale Lehrformate: Synchrone und asynchrone Lehre, digitale Prüfungsformate und die umfassende Ausstattung mit digitalem Lehrmaterial wie Smartboards.
  • Neuer Studienzweig: „Digitales Verwaltungsmanagement“ wurde unabhängig von Corona im Fachbereich Allgemeine Verwaltung implementiert.

Künstliche Intelligenz und ihre transformative Wirkung

Seit Ende 2022 wird an der FHVD verstärkt Künstliche Intelligenz (KI) in die Lehre integriert. Angebote zur Nutzung von KI, wie ChatGPT, stehen den Lehrkräften zur Verfügung. Die Hochschulen müssen sich an aktuelle Entwicklungen im Bereich KI anpassen, um Lehr- und Lernmethoden zu erweitern und zu verbessern.

  • Flexibilisierung des Lernens: Durch Online-Kurse, virtuelle Klassenzimmer und mobile Lernplattformen.
  • Interaktive Lernerlebnisse: Virtuelle Laboratorien, Simulationen und Gamification* fördern das Engagement der Studierenden.
  • Adaptive Lernplattformen: Verfolgen den Lernfortschritt und geben maßgeschneiderte Empfehlungen.

*Gamifikation bezeichnet den Einsatz spieltypischer Elemente und Mechaniken in einem spielfremden Kontext, um die Motivation und das Engagement der Menschen zu erhöhen.

Kooperationen und Expertise

Das Land Schleswig-Holstein nutzt verstärkt die Expertise der Hochschulen im Bereich Digitalisierung und pflegt enge Kooperationen, beispielsweise mit der FH Kiel, der TH Lübeck und der Universität zu Lübeck. Besonders erwähnenswert ist die Zusammenarbeit mit Dataport durch die Stiftungsprofessur Digitale Transformation.

Dr. Johann Bizer, Vorsitzender des Vorstands Dataport präsentierte in seiner Keynote-Speech wie sich das Unternehmen Dataport auf den Weg gemacht hat, die Verwaltung in Schleswig-Holstein zukunftsfähig und krisenfest zu machen.

Dr. Johann Bizer - Vorsitzender des Vorstands Dataport
Dr. Johann Bizer, der Vorsitzende des Vorstands Dataport, hielt eine mitreißende Keynote-Speech zum Thema "Digitale Verwaltung".

Sicherung der Leistungsfähigkeit und Attraktivität des öffentlichen Dienstes

Die öffentlichen Hochschulen spielen eine zentrale Rolle bei der Sicherung der Leistungsfähigkeit der Verwaltung. Umso wichtiger ist es, dass mit attraktiven Arbeitsbedingungen (wie flexible Arbeitszeitmodelle und die Einführung der elektronischen Personalakte (ePA)) die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Arbeitgebern gestärkt wird. Um die Attraktivität des Studiums weiter zu steigern, werden Inhalte in Theorie und Praxis kontinuierlich an die Anforderungen der modernen Arbeitswelt angepasst.

Die Rektorenkonferenz in Kiel hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Austausch und die Zusammenarbeit der Hochschulen für den öffentlichen Dienst sind, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein und eine leistungsfähige Verwaltung zu sichern.

Hintergrundinformationen zur RKHöD

Die RKHöD repräsentiert 38 Hochschulen für den öffentlichen Dienst in ganz Deutschland und verfolgt folgende Ziele:

  • Gemeinsame Positionen entwickeln: Strategische Fragestellungen im öffentlichen Dienst werden gemeinsam erarbeitet.
  • Interessenvertretung: Die Interessen der Hochschulen für den öffentlichen Dienst werden gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vertreten.
  • Digitalisierung fördern: Die Digitalisierung als wesentlicher Bestandteil der Modernität und Innovationsfähigkeit im öffentlichen Dienst wird vorangetrieben.

Die Konferenz wird zweimal jährlich veranstaltet – im Frühjahr und im Herbst. Der Präsident der RKHöD ist Prof. Dr. Jürgen Stember, Professor für Verwaltungswissenschaften an der Hochschule Harz. Zum Präsidium gehört auch PD Dr. habil. Jens T. Kowalski von der FHVD.

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