Posted: Tue, 18 Jun 2024 02:14:04 GMT
Max Kroemer steht in Polizeiuniform vor einem Polizeiauto.
Erst Kälteanlagenbauer, heute Polizist: Max Kroemer hat den beruflichen Neustart gewagt.

Den festen Job kündigen und nochmal etwas ganz Neues wagen – das klingt aufregend, aber auch beängstigend? Ein Quereinstieg kann herausfordernd sein, doch der berufliche Neuanfang bietet auch große Chancen. Max Kroemer zeigt, was möglich ist: Mit Mitte 30 begann er noch einmal eine Ausbildung beim Land. Er arbeitet mittlerweile als Autobahnpolizist in Schuby – sein Traumjob.

Kroemers beruflicher Werdegang startete im Süden Deutschlands. Schon damals wollte er nach der Schule Polizist werden. "In Bayern war damals aber die Brille das Hindernis bei der Bewerbung", erklärt Kroemer. Deshalb absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Mechatroniker für Kältetechnik.

Nach einigen Jahren als Kälteanlagenbauer kam jedoch der Wunsch zur beruflichen Neuorientierung auf: "Mir fehlten die Entscheidungsfreiheit und die Selbstständigkeit in meiner Arbeit", erinnert er. Auch die mangelnde Aussicht auf persönliche Weiterentwicklung habe zu seiner Entscheidung beigetragen.

Ein Polizist steht an einem Polizeiauto. Im Hintergrund ist ein Traktor mit Anhänger zu sehen.
In seinem neuen Job ist Max Kroemer regelmäßig auf der Autobahn im Einsatz.

Der Weg zum Glück

Aber wie kann ein solcher Schritt aussehen? Wie lassen sich Berufliches und Privates vereinbaren? Darüber hat Max Kroemer in Ruhe nachgedacht, bis feststand: Er will es doch beim Traum-Arbeitgeber Polizei probieren. "Wenn Quereinstieg, dann richtig", hält Kroemer fest. "Ich hatte den Wunsch, etwas zu bewirken und anderen zu helfen. Für mich kam nur die Polizei infrage."

Was nach der Schule nicht möglich war, sollte im zweiten Anlauf klappen – in Schleswig-Holstein. "In Schleswig-Holstein konnte ich mich auch mit 35 Jahren bei der Polizei bewerben", erklärt Max Kroemer. Dass er bereits Familie im Norden hatte, war auch ein Pluspunkt für den Standortwechsel. Die Familie unterstützte ihn beim Jobwechsel – er müsse tun, was ihn glücklich mache. "Ich hatte keinen Moment Zweifel an der Entscheidung", sagt Max Kroemer.

Wieder in den Hörsaal

Am ersten Tag des Studiums waren die vielen neuen Eindrücke noch überwältigend. "Da hat man gemerkt, es geht los, und zwar ziemlich schnell", sagt Kroemer. Die Umstellung von Vollzeitjob zurück zum Studium war herausfordernd – besonders knapp zehn Jahre nach der ersten Berufsschul-Ausbildung. "Wir mussten viel lernen, auch am Wochenende", erinnert sich Kroemer. "Aber es hat mich auch motiviert, am Ball zu bleiben. Ich habe mich brennend für das interessiert, was ich lerne", sagt Kroemer. Mit einem festen Ziel vor Augen und dem Ehrgeiz, im neuen Job durchzustarten, meisterte er die Umstellung.

Das Highlight der Polizei-Ausbildung war für Kroemer der Mix aus Theorie und Praxis. Bereits nach zwei Monaten absolvieren die Auszubildenden ein zweiwöchiges Schnupperpraktikum – das erste Mal in Uniform, die ersten Aufgaben im Dienst der Polizei. "So finden die Auszubildenden schnell heraus, ob der Job etwas für sie ist", erklärt der heutige Autobahnpolizist.

Ein Polizist steht mit einem Laptop in der Hand vor einem Polizeiauto.
Am meisten gefällt Max Kroemer, dass er sich in seinem Job als Autobahnpolizist für andere einsetzen kann.

"Gib dir einen Ruck!"

Seine Anwärterklasse war sehr gemischt aufgestellt. Die Hälfte der Kommilitoninnen und Kommilitonen waren über 25 Jahre alt. "Und ich war nicht der Älteste!", sagt Max Kroemer. Das Alter sei kein Hindernis für einen Neuanfang.

Autobahnpolizist Max Kroemer kommt jeden Tag gerne zur Arbeit, auch wenn der Job herausfordernd sein kann. In seinem neuen Beruf findet er das, was ihm vorher gefehlt hat – eine Perspektive. Er hilft Menschen, leistet Beistand und setzt sich für andere ein. "Am Ende eines Arbeitstages fühle ich mich in dem, was ich mache, bestätigt", sagt Kroemer.

"Gebt euch einen Ruck, probiert es aus!" – das ist Kroemers Rat für alle, die selbst über einen Quereinstieg nachdenken und sich noch unsicher sind. "Es lohnt sich." Die Entscheidung für den Neuanfang habe er nie bereut.

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