Posted: Tue, 18 Jun 2024 09:14:05 GMT
Die Projektverantwortlichen stehen gemeinsam mit Digitalisierungsminister Schrödter auf einer Bühne.
Die fünf ausgewählten Projekte erhalten nun eine Förderung in Höhe von insgesamt 1,4 Millionen Euro.

Durch Kooperationen zwischen Digitalwirtschaft und öffentlichem Sektor sowie mit nachhaltigen Open-Source-Lösungen will die Landesregierung die digitale Souveränität Schleswig-Holsteins vorantreiben. Ein weiterer Meilenstein dafür wurde jetzt erreicht. Auf dem Waterkant Festival in Kiel hat Digitalisierungsminister Dirk Schrödter fünf herausragende Projektideen aus dem Konzeptaufruf des Landesprogramms Offene Innovation ausgezeichnet. Diese Projekte erhalten eine Finanzierung, um ihre Open-Source-Lösungsansätze für unterschiedliche Herausforderungen in der Verwaltungstätigkeit von öffentlichen und gemeinnützigen Institutionen umzusetzen.

Digitale, quelloffene Lösungen fördern

Im Januar startete der sogenannte Call for Concepts des Landesprogramms Offene Innovation, initiiert vom DigitalHub.SH und getragen von der WTSH GmbH. Der Aufruf erfolgte im Auftrag der Staatskanzlei, um digitale, quelloffene Lösungen für Arbeits- und Verwaltungsprozesse zu fördern. Städte, Kreise, Gemeinden und Vereine aus ganz Schleswig-Holstein waren eingeladen, gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus der regionalen Digitalwirtschaft Projektideen einzureichen. Insgesamt sind dabei 46 Projektideen beim DigitalHub.SH eingegangen.

Hohe Innovationskraft im Land

"Die hohe Beteiligung am Call for Concepts unterstreicht die Innovationsbereitschaft und die Innovationskraft in unserem Land. Das große Interesse an quelloffener Software ist ein hervorragendes Zeichen dafür, wie in dem von uns geförderten Umfeld offener Innovationen digitale Lösungen für unser Land entwickelt werden", betonte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. "Dies zeigt deutlich, dass wir die digitale Transformation mit großem Engagement in allen Lebens- und Arbeitsbereichen weiter vorantreiben. Durch solche Initiativen stärken wir nicht nur unsere digitale Souveränität, sondern wir schaffen auch Wachstum und Arbeitsplätze auf diesem wichtigen Zukunftsfeld. Die Nachnutzbarkeit der Open-Source-Lösungen bietet zudem gesellschaftlichen Mehrwert. Die Arbeit des DigitalHub.SH zahlt damit auf unsere Digitalstrategie ein, offene Innovationen zu fördern und die digitale Transformation in Schleswig-Holstein nachhaltig umzusetzen."

Fünf herausragende Projektideen

Die Einreichungen decken ein breites Spektrum an Lösungen ab, von der Einführung einer E-Akte über die KI-gestützte Digitalisierung von Bauplänen bis zu digitalen Lösungen für Vereine. Nach zwei Bewertungsrunden durch ein Konsortium aus Staatskanzlei und einer durch Expertinnen und Experten besetzten Fachjury wurden diese fünf Projektideen für eine Finanzierung in Höhe eines Gesamtvolumens von rund 1,4 Millionen Euro ausgewählt:

  • Digitales Gründungs- und Nachfolgecenter: Das Amt Eiderstedt und PCT Digital aus Kiel bündeln alle Themen zu Gründung und Nachfolge in einer zentralen Plattform für Schleswig-Holstein, inklusive wichtiger Schnittstellen zu Bürgerportalen und bestehenden KI-Tools.
  • KIFÖ - KI-Anwendung zur Zusammenfassung in Förderrichtlinien: Das Amt Viöl und Epic AI aus Flensburg erleichtern Verwaltungen die Erfassung und Verarbeitung aktueller Förderrichtlinien durch den Einsatz von KI.
  • KI-gestützte Digitalisierung von Bauleitplänen: Die Stadt Schwentinental und Dataport entlasten die Verwaltung bei der Neuzeichnung von Bauleitplänen durch den Einsatz einer KI anstelle sonst nötiger manueller Arbeiten.
  • Einführung E-AKTE: Die Aktion Kinder- und Jugendschutz Landesarbeitsstelle Schleswig-Holstein und die MACH AG aus Lübeck entwickeln im Einklang mit der Landesstrategie eine bestehende E-Akte-Lösung weiter zu einem Open Source-Angebot und führen sie beim AKJL direkt ein.
  • Infrastrukturmanagement (KRIT-GIS): Der Breitbandzweckverband der Ämter Dänischenhagen, Dänischer Wohld & Hüttener Berge und die Planneo GmbH aus Kiel schaffen eine Lösung, das Glasfasernetz als Teil der kritischen Infrastruktur digital zu erfassen.

Direkter Mehrwert für Bürgerinnen und Bürger

Die prämierten Projekte zeigen laut Schrödter eindrucksvoll, wie öffentliche Institutionen und die Digitalwirtschaft gemeinsam innovative Lösungen entwickeln können, die nicht nur die Arbeit in der Verwaltung transformieren, sondern am Ende auch einen direkten Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger bieten.

WTSH Geschäftsführer Dr. Hinrich Habeck war beeindruckt: "Diese Projekte sind ein Beweis für die Kompetenz und das Engagement, das in Schleswig-Holsteins Digitalwirtschaft vorhanden ist. Open Source lebt von Zusammenarbeit, und die Projektteams haben während des gesamten Prozesses eindrucksvoll gezeigt, dass durch kollaboratives Arbeiten ganz neue Ansätze gefunden werden können."

Umsetzung der Projekte beginnt noch in diesem Jahr

Der DigitalHub.SH begleitet die Umsetzung der einzelnen Projekte, die ab der zweiten Jahreshälfte beginnt. Dazu gehört die Entwicklung oder Erweiterung der digitalen Lösungen, die Implementierung beim öffentlichen Projektpartner und anschließend die Veröffentlichung des Quellcodes.

"Unser Hauptaugenmerk liegt darauf sicherzustellen, dass die entwickelten Lösungen nicht nur für die aktuellen Projektpartner, sondern auch langfristig für viele weitere Akteure nutzbar sind. Indem wir alle Codes auf der bundesweiten Plattform opencode.de veröffentlichen lassen, ermöglichen wir eine breite Nachnutzung und Weiterentwicklung der Lösungen. So kann letztlich jeder in Deutschland von diesen innovativen Open Source-Projekten aus Schleswig-Holstein profitieren", erklärt Alexander Rosenthal, Projektleiter des DigitalHub.SH.

Weitere Informationen zum Call for Concepts und den ausgezeichneten Projekten finden Sie unter www.digitalhub.sh  

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