Posted: 2024-06-20 10:13:00

ANSBACH. (651) Innerhalb von zwei Wochen (Ende April bis Mitte Mai 2024) beschädigten zunächst Unbekannte an mehreren Tatorten in Neustadt a.d. Aisch, Ipsheim, Bad Windsheim und Emskirchen zahlreiche Pkw und andere Gegenstände und verursachten Sachschaden in fünfstelliger Höhe. Der Kriminalpolizei Ansbach gelang nun in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth die Identifizierung zweier Tatverdächtiger.


Die Serie an Sachbeschädigungen begann in der Nacht von 27.04.2024 auf 28.04.2024 in Neustadt a.d. Aisch. Hier entwendeten die Tatverdächtigen die amtlichen Kennzeichen von fünf Pkw, welche am Neustädter Bahnhof geparkt waren. Am SB-Waschplatz in der Bamberger Straße rissen sie von drei Fahrzeugen die Kennzeichen sowie Tankdeckel ab und zerstachen Reifen. In selber Art und Weise agierten sie an drei Pkw in der Commeniusstraße. Der hier verursachte Sachschaden wird auf ca. 10.000 Euro geschätzt. 

In derselben Nacht beschädigten die Tatverdächtigen zudem sieben Fahrzeuge am Parkplatz der Burg Hoheneck in Ipsheim. Hier entwendeten bzw. entfernten sie die an den Pkw angebrachten Kennzeichen. 

In der Nacht von 08.05.2024 auf 09.05.2024 setzten die zunächst Unbekannten die Serie an Sachbeschädigungen in Bad Windsheim fort. Neben dem Zerstechen von Autoreifen brachten sie in der Nacht diverse Schmierereien auf Pkw bzw. auf einem Wohnwagen und einem Anhänger in der Johanniterstraße, dem Ziegelhüttenweg bzw. der Schwebheimer Straße an. Unter anderem sprühten sie Hakenkreuze, Smilies und Penissymbole auf die Fahrzeugscheiben. Auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarkts in der Rothenburger Straße setzten sie diese Vorgehensweise an Mülleimern, einer Einkaufswagenbox sowie einer Plakatwand fort.

Der hier entstandene Sachschaden wird mit rund 8500 Euro beziffert.

Wie mit Meldung 493 am 12.05.2024 berichtet, agierten die Tatverdächtigen in der Nacht von 11.05.2024 auf 12.05.2024 auch in Emskirchen in gleicher Art und Weise.

Die letzten, der Serie zurechenbaren Straftaten begingen die Tatverdächtigen in derselben Nacht wiederum in Ipsheim. Hier besprühten sie die Fassade einer Grundschule in der Schulstraße, eine Lagerhalle und ein Wartehäuschen Am Bahnhof, sowie das Gartenhäuschen eines Kindergartens, ebenfalls Am Bahnhof.

Bei den Graffitis handelte es sich um verschieden Zahlen- und Buchstabenkombinationen, rechtsgerichtete Parolen, „ACAB“ sowie Herzen und Smilies.

Der entstandene Sachschaden beläuft sich hier auf rund 5000 Euro. 

Die umfangreichen Ermittlungen in diesen Fällen übernahm das Kommissariat für Staatsschutz der Kriminalpolizei Ansbach in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Im Rahmen intensiv geführter Ermittlungen rückte ein 17-jähriger Tatverdächtiger aus dem Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim in den Fokus der Beamten. Eine Durchsuchung seiner Wohnanschrift und die Sicherstellung seines Handys führten zu einem weiteren Tatverdächtigen. Hierbei handelt es sich um einen 18-Jährigen, welcher ebenfalls aus dem Landkreis stammt. Auch bei ihm durchsuchten die Beamten die elterliche Wohnung. 

Eine weitere Auswertung der Mobiltelefone, insbesondere der Chatprotokolle zwischen den beiden Tatverdächtigen, lassen Rückschlüsse auf die Motivlage der beiden jungen Männer zu. Die Beamten der Kriminalpolizei gehen nicht von einem politisch motivierten Hintergrund aus. Vielmehr agierten die beiden wohl aus reiner Lust am Vandalismus. Die Verwendung von rechtsradikalen Symbolen wie der Hakenkreuze trug hier mutmaßlich eher zur Steigerung der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und den Medien bei. 

Die beiden Tatverdächtigen müssen sie sich jeweils in Ermittlungsverfahren u.a. wegen Sachbeschädigung verantworten. Hinzu kommen mögliche zivilrechtliche Forderungen der geschädigten Eigentümer.


Erstellt durch: Janine Mendel / bl

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