Posted: 2024-10-17 12:50:12

Polizei Hamburg

Hamburg (ots)

Zeit: 15.10.2024, ab 06:00 Uhr

Tatort: Hamburg-Sternschanze, Schanzenstraße

Dienstagmorgen haben Beamtinnen und Beamte des für Wirtschaftskriminalität zuständigen Landeskriminalamts (LKA 51) diverse Durchsuchungsbeschlüsse und zwei Haftbefehle vollstreckt. Vorausgegangen waren monatelange Ermittlungen wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs.

Nach derzeitigen Erkenntnissen hatten vier deutsche Staatsangehörige (39, 48, 51, 59) bereits im Jahr 2021 gemeinsam ein Pfandleihhaus für Luxusgüter mit Sitz in der Sternschanze gegründet und anschließend arbeitsteilig und nur rudimentär betrieben. Stattdessen konnten die Beschuldigten offenbar mehrere Geschädigte durch Gewinnversprechen dazu bewegen, mittels Darlehen insgesamt rund 3,7 Millionen Euro mit dem Ziel, Pfandkredite zu finanzieren, in das Leihhaus zu investieren. Entgegen vertraglicher Zusagen verwendeten die vier Betreiber des Pfandhauses die Gelder jedoch für andere, zum Teil private Belange. Zudem veräußerten die Männer eine Anleihe des Pfandhauses zum Kurswert von insgesamt mehr als zehn Millionen Euro - überwiegend über verschiedene deutsche Börsenstandorte - an weitere Geschädigte. Auch die hierdurch eingenommenen Geldmittel investierten die Beschuldigten nicht in den Pfandleihbetrieb, sondern verwendeten diese wiederum für private Zwecke. Da in diesem Zusammenhang auch Geldmittel über die Bankkonten dreier Privatpersonen weitergeleitet und hierdurch gewaschen wurden, wurden gegen diese jeweils Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Geldwäsche eingeleitet. Bei ihnen handelt es sich um einen 48-jährigen deutschen Mann, eine 36-jährige Russin und eine 38-jährige Ukrainerin, die alle Familienangehörige der beschuldigten Pfandhausbetreiber sind.

Aufgrund der Ermittlungserkenntnisse erwirkte die Staatsanwaltschaft Hamburg beim Amtsgericht insgesamt 13 Durchsuchungsbeschlüsse in Hamburg (10x) und Schleswig-Holstein (3x) für die Wohnungen und Geschäftsadressen aller Tatverdächtigen, das vermeintliche Pfandleihhaus und die Wohn- bzw. Geschäftsadressen zweier Zeugen sowie jeweils einen Haftbefehl für die 51- und 59-jährigen Verdächtigen.

Dienstagmorgen vollstreckten die Ermittlerinnen und Ermittler der zuständigen Fachabteilung in Begleitung von Vertreterinnen und Vertretern der Staatsanwaltschaft und unterstützt durch Beamtinnen und Beamte der Zielfahndung (LKA 23) und des Betrugsdezernats (LKA 1B), Finanzermittlern (LKA 66) und Einsatzkräften der Polizei Schleswig-Holstein die Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse. Hierbei wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt und Vermögensarreste in Höhe von mehr als 4,4 Millionen Euro vollstreckt.

Die Ermittlungen des Landeskriminalamts und der Staatsanwaltschaft dauern an.

Ka.

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