Posted: 2024-11-05 11:54:00

Am 04.11.2024 wurde der Polizei ein Geschehen angezeigt, welches sich bereits über mehrere Monate hingezogen hatte. Eine Rentnerin aus dem Landkreis Märkisch-Oderland hatte über eine Internetplattform einen Mann kennengelernt und mit demjenigen dann auf diversen Plattformen kommuniziert. Der vorgebliche „Heine Simon Heintje“ sandte ihr immer wieder Liebesbekundungen. Nach einiger Zeit kam dann sein wahres Ich zum Vorschein. Nun forderte er die Frau nämlich auf, Apple-Karten zu kaufen und ihm deren Codes durchzugeben. Tatsächlich gelang es dem Betrüger (und um nichts anderes hatte es sich gehandelt) so, einen Gewinn von mehreren Hundert Euro einzustreichen. Als er die angeblich so Geliebte dann aber auch noch mit ihm übersandten Fotos erpressen wollte, wandte die Geschädigte sich schließlich an die Polizei.


Sie war auf einen sogenannten „Love Scammer“ gestoßen, also eine Person, die Liebebeziehungen vorgaukelt und sich auf Dating-Portalen, in sozialen Netzwerken oder Messengern als attraktiver Single ausgibt. Mit faszinierenden (jedoch erfundenen) Lebensläufen und einfühlsamen Nachrichten bauen die Täter dann eine emotionale Bindung zu ihren potentiellen Opfern auf und gewinnen nach und nach deren Vertrauen. Dabei wird geschickt vorgegangen und sich Zeit gelassen. Je größer nämlich die emotionale Abhängigkeit wird, desto schwerer fällt es später, Geldforderungen und andere Gefälligkeiten abzulehnen.



Seien Sie deshalb bei einer Kontaktaufnahme mit Unbekannten im Netz oder über Messengerdienste grundsätzlich misstrauisch und geben Sie keine persönlichen Daten heraus! Mit jeder Information mehr, kann der Täter Sie letztlich emotional binden. Zumeist liegt zwischen Opfern und Tätern ein doch recht deutlicher Unterschied an Lebensjahren. Hinterfragen Sie sich also ruhig einmal selbst, ob es denn wirklich sein kann, dass ein/e) erheblich jüngere(r) Frau/Mann Sie sehr schnell mit Liebesschwüren überhäuft und Kosenamen gibt… Kurz gesagt, seien Sie einfach kritisch und bleiben Sie realistisch.
Lassen Sie sich nicht darauf ein, kompromittierende Fotos (Nacktbilder etc.) zu übersenden! Diese können später nämlich genutzt werden, um Geld von Ihnen zu erpressen.
Überprüfen Sie umgehend nach der Kontaktanbahnung das Profil des potentiellen Partners und nutzen Sie dazu ruhig die Bilder-Rückwärtssuche, um das Profilbild desjenigen auf anderen Webseiten zu prüfen. Und gehen Sie schon gar keine finanziellen Transaktionen mit Online-Bekanntschaften ein.

Niemand wird behaupten, dass Sie über das Internet nicht Ihren Partner fürs Leben finden können. Doch geht bekanntlich nichts über ein persönliches Kennenlernen. Wenn also ein Treffen ins Auge gefasst wurde und dann immer wieder Ausreden kommen (z. B. keine finanziellen Mittel vorhanden, um ein Reiseticket zu bezahlen) und gar von Ihnen erst die Übersendung von Geld gefordert wird, dann lassen Sie den gesunden Menschenverstand walten und brechen den Kontakt umgehend ab.

Sollten Sie Opfer derartiger Machenschaften geworden sein, dann denken Sie bitte daran: Betrug kann jeden treffen. Erstatten Sie auf jeden Fall Anzeige bei der Polizei. Speichern Sie alle Mails und Chat-Verläufe als Beweis auf einem Speichermedium. Falls Sie dies praktisch nicht hinbekommen und sich scheuen, Familienmitglieder oder Bekannte zu fragen, dann wenden Sie sich dahingehend an die Polizei.

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