Posted: 2025-01-09 15:07:24

FFW Gemeinde Schwalmtal

FFW Schwalmtal: Psychosoziale Unterstützung für Einsatzkräfte - Ein starkes Team für außergewöhnliche Belastungen

Schwalmtal (ots)

Einsatzkräfte stehen oft vor Herausforderungen, die weit über das Körperliche hinausgehen. Extreme Einsätze, belastende Situationen und der Umgang mit schweren Schicksalen hinterlassen Spuren - auch bei denjenigen, die helfen. Um Einsatzkräfte in solchen Momenten zu unterstützen, hat die Feuerwehr Schwalmtal im Januar 2024 mit dem Aufbau eines eigenen Konzeptes für Psychosoziale Notfallversorgung-Einsatzkräfte (PSNV-E) begonnen. Nach intensiver Planung und Vorbereitung ist das Konzept nun vollständig ausgearbeitet und bereit, umgesetzt zu werden.

Das PSNV-E-Team hilft Einsatzkräften, psychische Belastungen zu bewältigen, und sorgt dafür, dass die Helfer von morgen heute bereits die Unterstützung erhalten, die sie brauchen. Das Team wird von zwei erfahrenen und bestens ausgebildeten Fachleuten geleitet: Caroline Jansen und Jan Schwinge. Unterstützt wird das Team durch Bastian Jansen, der seine Erfahrung als ausgebildeter PSNV-E-Helfer mit einbringt und hauptamtlicher Gerätewart der Feuerwehr Schwalmtal ist. Neu im Team ist Martin Gerhards, der aktuell in die Arbeit hineinschnuppert, um das Team zukünftig zu verstärken.

Caroline Jansen war in ihrer polizeilichen Laufbahn lange Zeit mit der Bearbeitung von Sexualdelikten, insbesondere zum Nachteil von Kindern, betraut. Ihr aktuelles Aufgabengebiet umfasst die Ermittlungen im Bereich der Todesermittlung, häuslicher Gewalt und zukünftig auch Branddelikten. Sie absolvierte eine sechsmonatige Ausbildung zur PSNV-Assistentin beim Verband der Feuerwehren NRW in Wuppertal und vertiefte ihr Wissen durch Zusatzmodule am Institut der Feuerwehr NRW (IdF). Eine Sonderzulassung in Psychotraumatologie rundet ihre umfangreiche Qualifikation ab. Die Ausbildung zur Fachberaterin Psychotraumatologie beginnt sie im März 2025 und wird diese in einem Zeitraum von 1,5 Jahren abschließen.

Jan Schwinge ergänzt das Team durch seine langjährige praktische Erfahrung im Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Der ausgebildete Notfallsanitäter bringt eine fundierte dreijährige Ausbildung sowie eine zusätzliche Qualifikation als PSNV-Assistent am IdF NRW mit. Seine Expertise im Umgang mit akuten Notfallsituationen macht ihn zu einem kompetenten Ansprechpartner für die Einsatzkräfte.

Das Team wird durch Bastian Jansen komplettiert, der seine Erfahrung als ausgebildeter PSNV-E-Helfer mit einbringt und seine berufliche Tätigkeit als hauptamtlicher Gerätewart der Feuerwehr Schwalmtal optimal mit der PSNV-Arbeit verbindet. Martin Gerhards ist ebenfalls Teil des Teams und schnuppert aktuell in die PSNV-Arbeit hinein, um sich ein Bild von den Aufgaben und Abläufen zu machen.

"Ich halte es für essenziell, dass wir ein PSNV-E-Team in unserer Feuerwehr haben. Unsere Einsatzkräfte werden regelmäßig mit extrem belastenden Situationen konfrontiert - sei es physisch oder psychisch. Die Gründung eines solchen Teams war mir ein persönliches Anliegen, da ich fest davon überzeugt bin, dass die Unterstützung unserer Einsatzkräfte nicht bei der körperlichen Sicherheit aufhören darf. Mit diesem Konzept stellen wir sicher, dass unsere Kameradinnen und Kameraden auf allen Ebenen betreut werden und langfristig gesund bleiben. Besonders beeindruckt bin ich vom Engagement unserer Teammitglieder, die mit Herzblut und Fachwissen bei der Sache sind. Sie zeigen, dass wir als Feuerwehr nicht nur im Einsatz stark sind, sondern auch im gegenseitigen Unterstützen und Füreinander-da-sein", erklärt Dirk Neikes, Leiter der Feuerwehr Schwalmtal.

Das PSNV-E-Team bietet nicht nur direkte Unterstützung bei belastenden Einsätzen, sondern ist auch ein verlässlicher Begleiter für die langfristige Verarbeitung solcher Ereignisse. Ob vor Ort während eines Einsatzes oder in den Tagen danach - die Betreuung erfolgt schnell, professionell und individuell angepasst. Auch die Familien der Einsatzkräfte können sich bei Bedarf an das Team wenden. Neben der Betreuung legt das PSNV-E-Team großen Wert auf Prävention und Schulung. Im Februar 2025 wird es sich erstmals den Löschzügen Waldniel und Amern vorstellen und in einer zweistündigen Präsentation über die Bedeutung psychosozialer Unterstützung informieren.

Langfristig soll das Thema stärker in den Ausbildungs- und Dienstbetrieb der Feuerwehr integriert werden. Ziel ist es, nicht nur akute Hilfe zu leisten, sondern die Einsatzkräfte auch nachhaltig auf belastende Situationen vorzubereiten.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Zusammenarbeit mit anderen Institutionen. Im Kreis Viersen gibt es regelmäßige PSU-Kooperationstreffen, an denen unter anderem Notfallseelsorger, Psychologen, der Katastrophenschutz und der polizeiliche Opferschutz teilnehmen. Darüber hinaus wird eine enge Vernetzung mit benachbarten Kommunen wie Brüggen und Niederkrüchten angestrebt.

Auch die Gemeinde Schwalmtal würdigt das Engagement der Feuerwehr: Bürgermeister Andreas Gisbertz, Fachbereichsleiter Thomas Höpfner und Fiona Schultze, Pressesprecherin und Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde, loben die ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden für ihre Bereitschaft, sich einer so anspruchsvollen und wichtigen Aufgabe zu widmen. "Dieses Team zeigt eindrucksvoll, was ehrenamtliches Engagement bedeutet - nämlich füreinander da zu sein, wenn es wirklich darauf ankommt. Die Gemeinde Schwalmtal ist stolz auf diese Leistung und die Menschen, die dahinterstehen", so Bürgermeister Gisbertz.

Das PSNV-E-Team verfolgt klare Ziele: die Entlastung und Betreuung der Einsatzkräfte, den Ausbau des Unterstützungsangebotes und die Ausbildung neuer PSNV-Helfer. Regelmäßige Fortbildungen und Supervisionen sollen die Qualität der Arbeit sichern. Dabei wird der Schutz der Privatsphäre großgeschrieben - alle Gespräche unterliegen der Schweigepflicht. Mit der Gründung des PSNV-E-Teams setzt die Feuerwehr Schwalmtal ein starkes Zeichen. Sie zeigt, dass hinter jeder Uniform ein Mensch steht, dessen Wohlbefinden im Fokus stehen muss.

Die Arbeit des Teams ist ein wichtiger Beitrag, um die Einsatzkräfte in ihrem oft fordernden Alltag zu unterstützen und ihnen die notwendige Stabilität für ihre anspruchsvolle Aufgabe zu geben.

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