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2025-03-27 08:30:00
Original link:
https://polizei.brandenburg.de/pressemeldung/polizeiliche-kriminalstatistik-2024/5527260
Gesamtzahl der Straftaten gesunken
Frankfurt (Oder) - Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Ost wurden im Jahr 2024 insgesamt 52.693 Straftaten registriert. Die Fallzahlen sanken somit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4.881 Taten bzw. 8,5 Prozent.
Die Aufklärungsquote lag bei 59,9 Prozent und erreichte so nicht ganz das Niveau des Vorjahres, als wir noch 63,1 Prozent erreichten. Und doch liegt die Polizeidirektion Ost mit diesem Wert auch weiterhin über dem Landesdurchschnitt von 58,4 Prozent.
Das Ganze korrespondiert u.a. mit den zurückgehenden Zahlen festgestellter Verstöße gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz im Osten des Landes Brandenburg. Lagen wir im Zuständigkeitsbereich der Direktion im Jahr 2023 bei noch bei 10.298 Fällen, sind es nun 7.452. Geklärt wurden davon 7.298 Delikte, was einer Aufklärungsquote von 97,9 Prozent entsprach (2023 waren es 98,7 Prozent). Weil dies üblicherweise sogenannte „Feststellungsdelikte“ sind, liegt die Aufklärungsquote entsprechend hoch.
Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger sank - der Anteil junger Tatverdächtiger in etwa auf Vorjahresniveau geblieben
Im Jahr 2024 sind innerhalb der Direktion Ost insgesamt 25.322 Tatverdächtige ermittelt worden (2023: 29.059). Personen nichtdeutscher Herkunft waren daran mit 45,7 Prozent = 11.562 Tatverdächtige beteiligt. Damit sank der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger gegenüber dem Vorjahr (2023: 50,4 Prozent = 14.676 Tatverdächtige). Erklärend sei jedoch erwähnt, dass in dieser Gesamtzahl der tatverdächtigen Personen nichtdeutscher Herkunft die Fälle des Verstoßes gegen das Aufenthalts-, Asyl- und Freizügigkeitsgesetz enthalten sind.
21,6 Prozent der ermittelten Delinquenten gehörten der Altersgruppe der unter 21-Jährigen an (2023 waren es 22,0 Prozent).
Schaut man auf die genaue Altersstruktur, bilden die Jugendlichen (14 bis 18 Jahre) weiterhin die größte Gruppe. Die Heranwachsenden (18 bis vollendetes 21. Lebensjahr) folgen, wobei auch bei ihnen analog der Jugendlichen ein Sinken der Eckzahlen zu verzeichnen war. Bei den tatverdächtigen Kindern (unter 14 Jahre) sieht die Statistik jedoch eine Zunahme der Zahlen (wenn auch gering) zum letztjährigen Berichtszeitraum.
Gesamtzahl der Diebstähle leicht gesunken
Immer noch sind -Diebstahlsdelikte- mit einem Anteil von 28,9 Prozent an allen Straftaten maßgeblich für die Kriminalitätslage in der Direktion Ost verantwortlich. Dies entspricht einer Zahl von 15.240 registrierten Fällen. Gegenüber 2023 sank die Zahl somit leicht um 395 Taten. Die Aufklärungsquote in diesem Segment ist ebenfalls leicht gesunken und liegt gegenüber dem Vorjahreswert von 29,5 Prozent bei nunmehr 27,3 Prozent.
Beim Blick auf die einzelnen Ergebnisse erkennt man wie im Berichtszeitraum zuvor doch recht unterschiedliche Entwicklungen:
Brennpunkte bei Diebstählen von Kraftwagen und Diebstählen an/aus Kraftfahrzeugen bildete der engere Verflechtungsraum zu Berlin sowie die Grenzgemeinden. Letzteren Punkt betreffend traf es in großen Teilen Firmentransporter, wobei es den Tätern zumeist um darin gelagertes Werkzeug ging. Zwar sank die Anzahl der Diebstähle an/aus Kraftfahrzeugen von 1.752 auf nunmehr 1.723, dafür sind die Diebstähle von Kraftfahrzeugen von 561 auf 649 gestiegen.
Im Februar 2024 informierte eine Eberswalderin die Polizei über einen Mann, der sich im Bereich einer Kleingartenanlage umhertrieb und offensichtlich nichts Gutes im Schilde führte. Als eine Streifenwagenbesatzung sich den 30-Jährigen einmal näher besah, wurden Wertgegenstände und ein Fahrzeugschein aufgefunden. Woher er diese Dinge hatte, wollte der Mann nicht sagen. Doch führten erste Ermittlungen zu einem augenscheinlich frisch aufgebrochenen Kleintransporter, dessen Kennzeichen mit denen im sichergestellten Fahrzeugschein aufgeführten Kennzeichen übereinstimmten. Auch ein zweiter LKW war an jenem Tag von dem nun Gestellten angegriffen worden. Nach richterlichem Beschluss ging es für ihn letztlich in eine Justizvollzugsanstalt.
Von der Gesamtzahl bei Diebstählen in/aus Wohnungen, die 2024 bei 644 lag (2023 noch bei 827), blieben 320 Fälle im Versuch stecken (49,7 Prozent). Dies zeigt, dass man sich schützen kann. Erneut bildete der engere Verflechtungsraum rund um Berlin den Brennpunkt. Die gute verkehrstechnische Anbindung und eine gewisse Anonymität, welche auch schon im Gürtel um die Hauptstadt herum zu finden ist, nutzen die Täter für ihre Diebeszüge. Die Aufklärungsquote hat wieder angezogen und liegt nun bei 15,4 Prozent. Dies ist eine doch recht deutliche Steigerung zum Jahr 2023, wo noch 10,6 Prozent der Taten geklärt wurden.
Im März mussten die Besitzer eines Einfamilienhauses in Eberswalde nach dem Aufwachen feststellen, dass über Nacht in ihre vier Wände eingebrochen worden war. Glücklicherweise waren der oder die Täter nicht bis zum Schlafzimmer vorgedrungen. Die Tat passte in eine Reihe von Vorkommnissen und die Ermittler gingen akribisch zu Werke. Eine Schuheindrucksspur wurde gesichert und eine identische Spur fand sich nach einem späteren Einbruch in eine Gartenlaube. In der Folge kam die Kunde, dass sich ein Mann unbefugt Zutritt zu einer anderen Gartenlaube verschafft habe und siehe da – derjenige hatte sich dort zur Ruhe gelegt und die Schuhe stimmten mit den an den früheren Tatorten gefundenen Spuren überein! Um ihn herum lagen Einbruchswerkzeuge, ein Butterfy-Messer sowie Wurfsterne. Dazu kamen diverse technische Gerätschaften und ein Laptop, der sich als frisch gestohlen herausstellte. Auch eine Wildkamera fand sich an, die bei einem Einbruch in Frankfurt (Oder) abhanden gekommen war. Ein Richter ordnete für den wohnungslosen Beschuldigten, dem zahlreiche Delikte in Eberswalde und Frankfurt (Oder) zur Last gelegt wurden, schließlich Untersuchungshaft an.
Weiterhin bleibt die Bekämpfung des Deliktsfeldes Einbruchsdiebstähle in/ aus Firmen und Baustellen ein Schwerpunkt polizeilicher Arbeit in der Direktion Ost. Der jetzige Berichtszeitraum für 2024 macht im Gesamtbereich der Direktion sinkende Fallzahlen aus, wenn dies auch nicht für jede Inspektion zutrifft (leichter Anstieg in Oder-Spree/Frankfurt (Oder) von 270 auf nunmehr 274). Die Polizeiliche Kriminalstatistik sieht 745 Fälle in 2024 gegenüber 762 im Jahr davor.
So verschafften sich im April 2024 zwei Männer mit roher Gewalt Zutritt zu den Lagerräumen einer Firma in Schwedt/Oder. Doch lösten sie dabei einen Alarm aus, der Polizisten zum Ort des Geschehens eilen ließ. Tatsächlich konnte das diebische Duo noch im Tatobjekt gestellt und vorläufig festgenommen werden.
Trotz sinkender Fallzahlen bleiben Betrüger am Ball
Es gibt kaum etwas, was Kriminelle nicht versuchen würden, um an das Geld gutgläubiger Mitmenschen zu gelangen. Ob Enkeltrick, ob die Masche der angeblichen Verwandtschaft, die ganz dringend Geld benötigen würde oder der falsche Polizist, der vorgibt, ein naher Angehöriger habe einen Verkehrsunfall verursacht und müsse ins Gefängnis, so nicht eine Kaution fließe.
Fanden Kontaktaufnahmen zuvor meist per Telefon oder E-Mail statt, wird nun vermehrt über Messengerdienste Verbindung zu potentiellen Opfern aufgebaut.
Im Jahr 2024 wurden 3.814 Fälle von -Betrug- angezeigt, während es im Jahr zuvor noch 4.510 Taten gewesen waren. Das sind immer noch zwischen zehn und elf Geschehnisse pro Tag! Und wie in den vergangenen Jahren zuvor, auch nun wieder der Hinweis, dass diese Zahlen natürlich nur das widerspiegeln, was der Polizei auch tatsächlich bekannt geworden ist. Deshalb: zeigen Sie keine falsche Scham und erstatten Sie Anzeige, wenn Sie Opfer einer solchen Tat wurden!
Aufklärungsquote bei Gewaltkriminalität über Vorjahresniveau
Im Gegensatz zu vergangenen Berichtszeiträumen ist 2024 im Bereich der
-Gewaltkriminalität- ein Sinken der Fallzahlen zu verzeichnen gewesen (von 1.723 auf 1.605). Die Aufklärungsquote stieg hingegen an und lag im Jahr 2024 bei 80,8 Prozent (2023: 78,8 Prozent).
Unter den Begriff fallen zum Beispiel Straftaten gegen das Leben. Dabei handelt es sich um Delikte wie Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen sowie fährlässige Tötung, die nicht mit einem Verkehrsunfallgeschehen einherging.
Hier registrierte die Polizei im Osten Brandenburgs 2024 insgesamt 18 Fälle (zu vorherigen 20). All diese Geschehnisse konnten aufgeklärt werden (2023 waren es 19 von 20).
Am 24.03.2024 klingelte in der Leitstelle in Potsdam das Telefon. Am Apparat war ein Zeuge, der von einem Verkehrsunfall auf der A10 berichtete und dass es den beiden Insassen des VW nicht gut gehen würde. Tatsächlich konnte bei der 38-jährigen Frau und ihrem fünf Jahre alten Jungen nur noch der Tod festgestellt werden. Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Mutter dem Leben des Kindes ein Ende bereitet hatte und dann gegen die Leitplanke gefahren war. Anschließend legte sie selbst Hand an sich. Ein Geschehen, welches auch den eingesetzten Polizisten unter die Haut ging.
Die Zahl der Gewaltkriminalität unter Beteiligung von Zuwanderern stieg im Vergleich von 2023 (damals 235) zum jetzigen Berichtszeitraum auf nunmehr 275 Fälle an. Insgesamt 311 Zuwanderer sind im Jahr 2024 als Tatverdächtige ermittelt worden (2023 waren es 276). In 215 Fällen wurden Zuwanderer im Jahr 2024 Opfer von Gewaltkriminalität (2023 in 171 Fällen).
Messerangriffe, wobei Messer als Tat- oder Drohmittel Verwendung fanden, waren im Jahr 2024 in 247 Fällen zu verzeichnen gewesen (2023 insgesamt 217). Ganze 215 dieser Sachverhalte konnten aufgeklärt werden. Das entspricht einer Quote von 87,0 Prozent (2023 waren es 85,7 Prozent). Insgesamt 228 Tatverdächtige standen einer Vorjahreszahl von 207 gegenüber. Davon waren 43,0 Prozent nichtdeutscher Herkunft (2023: 31,4 Prozent). Unter 21 Jahre waren 70 Tatverdächtige, das entspricht einem Anteil von 30,7 Prozent (2023: 36,2 Prozent).
Messer sind im Vergleich zu Schusswaffen leichter zugänglich. Gewalt wird in sozialen Medien, aber auch Filmen immer wieder positiv dargestellt, was Einfluss auf das Verhalten junger Konsumenten hat. Eine verstärkte Medienberichterstattung über Messerangriffe kann durchaus Nachahmer auf den Plan rufen. Deshalb können Aufklärungskampagnen über die Gefahren von Gewalt und die Auswirkungen von Messerangriffen gar nicht hoch genug geschätzt werden, um junge Menschen letztlich auch ausreichend zu sensibilisieren.
Straftaten an Schulen, also mit Schulen als Tatörtlichkeit, sind in diesem Berichtsjahr in 455 Fällen erfasst worden. Aufgeklärt wurden davon insgesamt 445 Geschehnisse, was einer Quote von 97,8 Prozent entspricht. 462 Tatverdächtige konnten ermittelt werden. Körperverletzungen sind in der Gesamtzahl mit 318 Fällen enthalten, wovon 316 aufgeklärt und 336 Tatverdächtigte ermittelt werden konnten. Bei Bedrohungen registrierte die Polizei insgesamt 70 Taten. Davon sind 68 aufgeklärt und 72 Tatverdächtigte ermittelt worden.
Bei häuslicher Gewalt mussten 1.828 Fälle registriert werden. Dies ist gleichbedeutend mit einem Anstieg von 141 Fällen gegenüber dem Jahr 2023. In der Gesamtzahl von 1.581 Tatverdächtigen sind 282 Personen nichtdeutscher Herkunft enthalten. Weiterhin ist der Frauenanteil bei den Opferzahlen exorbitant höher als jener der Männer. 1.351 weiblichen stehen 573 männliche Geschädigte gegenüber. Dabei spielten Körperverletzungsdelikte die herausragende Rolle (2024 kam es zu 1.207 Geschehnissen und 2023 zu insgesamt 1.093).
Selbst wenn die akuten Auswirkungen von COVID-19 abgenommen haben, könnten die langfristigen psychischen Folgen, wie Angstzustände, Depressionen und Stress weiterhin zu Spannungen innerhalb von Haushalten führen. Inflation, steigende Lebenshaltungskosten und finanzielle Sorgen sind gleichfalls geeignet Stress zu erzeugen, der sich dann in familiären Konflikten und häuslicher Gewalt entladen kann. Faktoren wie Migration, Veränderungen in der Familienstruktur oder das Aufeinandertreffen unterschiedlicher kultureller Hintergründe erzeugen möglicherweise ebenfalls Spannungen, die in häuslicher Gewalt münden können.
Aber auch das sei erwähnt: Ein verändertes Bewusstsein für Themen wie Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt macht es durchaus möglich, dass mehr Fälle gemeldet werden.
Raubdelikte sind in ihrer Zahl erheblich zurückgegangen. Wurden im Jahr 2023 noch 414 Fälle bekannt, sind es nunmehr 361. Die Aufklärungsquote in diesem Sequment erhöhte sich hingegen von 64,0 Prozent auf 66,5 Prozent.
Am 15.Januar erließ ein Richter Haftbefehle gegen zwei Beschuldigte, die tags zuvor in eine Tankstelle in Altlandsberg kamen und unter Androhung von Gewalt die Herausgabe von Bargeld forderten. Schon kurz nachdem sie mit ihrer Beute das Weite gesucht hatten, konnten alarmierte Polizisten die 21-Jährigen greifen.
Bei Gewalt gegen Polizeibeamte etwas weniger Fälle erfasst
Vor allem Körperverletzungs- und Widerstandsdelikte fallen in diese Kategorie. 2024 sind weniger Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte erfasst worden als im Jahr zuvor. Waren es 2023 noch 406 derartige Straftaten zum Nachteil von Polizeibeamten gewesen, wurden nun insgesamt 387 registriert. Damit steht der Osten Brandenburgs entgegen dem landesweit abermals zu beobachtenden Anstieg der Fallzahlen in diesem Phänomenbereich. Die Statistik verzeichnet 333 Tatverdächtige (zu 366 im Jahr 2023). Der Anteil derer mit nichtdeutscher Herkunft stieg von 78 im Jahr 2023 auf nunmehr 88.
Von 373 aufgeklärten Delikten standen in 140 Fällen die Tatverdächtigen unter dem Einfluss von Alkohol (2023 waren es 157). In 29 Fällen war der Tatverdächtige Konsument harter Drogen (2023 insgesamt 40). Ein Mitführen von Schusswaffen war im Jahr 2024 nicht zu verzeichnen gewesen (2023 immerhin in drei Fällen).
Gesamtzahl bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung gesunken
Im Berichtszeitraum 2024 sind 833 Straftaten gegen die -sexuelle Selbstbestimmung- zur Anzeige gebracht worden. Im Jahr davor waren es noch 953 gewesen. Aufgeklärt werden konnten davon 767 Fälle oder 92,1 Prozent (2023: 847 oder 88,9 Prozent). Bei einer Gesamtzahl von 726 Tatverdächtigen entfallen dabei 109 auf Personen nichtdeutscher Herkunft. Das entspricht einem Anteil von 15,0 Prozent und liegt damit etwas über dem Wert des Vorjahreszeitraumes von 13,8 Prozent (bzw. 112 Personen).
Ein Sinken der Fallzahlen zeigt sich bei der sexuellen Belästigung (2024: 153 zu 175 Fällen 2023). Bei der sexuellen Belästigung wird das Opfer mittels unerwünschter Verhaltensweisen des Täters in der Würde verletzt. Das können unangemessene Berührungen oder Annäherungen, aber auch obszöne oder aufdringliche Kommentare und Gesten sein.
Mithilfe eines Phantombildes konnte beispielsweise ein 21-Jähriger dingfest gemacht werden, dem mehrere Tatgeschehen zur Last gelegt werden. So wird ihm vorgeworfen, am 07.04.2024 in der Rennbahnallee in Dahlwitz-Hoppegarten eine junge Frau unsittlich berührt zu haben. Die Geschädigte lieferte der Polizei eine sehr gute Täterbeschreibung, so dass Einsatzkräfte denjenigen schon wenig später stellen konnten. Bei den anschließenden Ermittlungen wurde dessen Ähnlichkeit mit einem Phantombild deutlich, welches nach gleichartigen Delikten in der zweiten Jahreshälfte 2023 in Strausberg erstellt worden war. Gesicherte DNA-Spuren überführten den Mann anschließend auch hier als die handelnde Person.
Sexuelle Nötigung ist dann bereits die nächste Stufe. Unter diesem Sammelbegriff werden sexuelle Handlungen zusammengefasst, die mit Drohung oder Gewaltausübung einhergehen und stets gegen den ausdrücklichen Willen des Opfers vorgenommen werden (durch körperliche Gewalt, Drohungen oder psychischen Druck). Die angezeigten Fallzahlen bei der sexuellen Nötigung stiegen in der Direktion Ost im Berichtszeitraum von 12 im Jahr 2023 auf nunmehr 15.
Die Aufklärungsquoten lagen im Deliktsfeld sexuelle Belästigung im Jahr 2024 bei 81,7 Prozent (2023: 77,7 Prozent) und bei der sexuellen Nötigung bei 86,7 Prozent (2023 bei 75,0 Prozent). Jeder Einzelfall ist für die Opfer von besonderer Bedeutung. Die höheren Zahlen lassen aber noch einmal auf eine erhöhte Anzeigebereitschaft schließen und dass Opfer sich zunehmend trauen, ihre Peiniger auch vor Gericht zu bringen.
Ein Anstieg der Zahlen gegenüber dem Vorjahr ist beim sexuellen Missbrauch von Kindern zu verzeichnen (133 Fälle, im Gegensatz zum Jahr 2023, wo es noch 122 Taten gewesen sind). Die Aufklärungsquote lag 2024 bei 92,5 Prozent (2023 noch 88,5 Prozent). Bereits in den letzten beiden Jahren berichteten wir, dass die Aufhellung des Dunkelfeldes in diesem Phänomenbereich Arbeitsinhalt des Sachbereiches „Besondere Ermittlungen/Cybercrime/Sexualisierte Gewalt gegen Kinder (BECSEKi)“ der Kriminalpolizei der Direktion Ost sei. Dieser Sachbereich ist zuständig für die direktionsweite Bearbeitung von herausgehobenen Fällen der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche.
So ermittelten die Kriminalisten von „BECSEKi“ im Jahr 2024 gegen einen 49 Jahre alten Frankfurter und dessen 47-jährige Ehefrau zum Verdacht des schweren sexuellen Missbrauchs. Betroffen davon waren demnach zwei Kinder des Paares gewesen. Im Zuge der Ermittlungen wurde zudem bekannt, dass sich zumindest ein 45 Jahre alter Mann ebenfalls an den Kindern vergangen haben soll. Bei Durchsuchungen ist umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Im April soll in der Sache nun die Hauptverhandlung am Landgericht Frankfurt (Oder) beginnen.
Im Deliktsfeld Verbreiten, Besitz, Erwerb und Herstellung kinderpornographischer Inhalte waren es 222 Fälle (273 im Jahr 2023), wobei 98,6 Prozent der Taten aufgeklärt worden sind (2023 lag die Quote bei 97,4 Prozent).
Weiter sinkende Fallzahlen im Bereich Rauschgiftkriminalität
Fallende Tendenz verzeichnete die Polizei auch in diesem Berichtsjahr wieder beim Straftatenaufkommen im Bereich der -Rauschgiftkriminalität-. Den 2.295 Fällen im Jahr 2023 stehen nunmehr 1.542 registrierte Delikte gegenüber. Die Aufklärungsquote lag 2024 bei 89,9 Prozent und damit etwas unter dem Vorjahreslevel, als es noch 93,8 Prozent gewesen sind.
In jüngerer Vergangenheit kam es bekanntermaßen zu Änderungen in der Drogenpolitik, wie die Legalisierung oder Entkriminalisierung bestimmter Substanzen. Ein pauschaler Sicherheitsgewinn ist damit aber nicht verbunden. Den illegalen Handel mit Betäubungsmitteln werden diese Änderungen nicht beenden. Wie kriminelle organsierte Strukturen damit umgehen und wie sich das auf die Zahl und das Alter der Konsumenten auswirkt, wird die Polizei sehr genau beobachten.
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