Posted: 2025-04-29 10:06:38

Polizei Köln

Köln (ots)

Staatsanwaltschaft und Polizei Köln geben bekannt:

In einem bei der Staatsanwaltschaft Köln geführten Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des bandenmäßigen Betruges haben am Dienstagmorgen (29. April) Einsatzkräfte der Kriminalpolizei zwei vom Amtsgericht Köln erlassene Haftbefehle vollstreckt und sieben Wohnungen in Köln, Leverkusen, Neuss sowie in Baden-Württemberg durchsucht. Die beiden Tatverdächtigen (22, 25) stehen im Verdacht, seit August 2024 nach sogenannten Schockanrufen zum Nachteil von Senioren als Abholer für Bargeld, Schmuck und Gold in Erscheinung getreten zu sein.

Das Ermittlungsverfahren ist Bestandteil einer Kooperation mit dem bundesweiten Projekt CESA ("Callcenterbetrug/Enkeltrick/Schockanrufe"), das von der Europäischen Union gefördert wird.

Nach bisherigen Ermittlungen hatten unbekannte Anrufer unter dem Vorwand, dass Familienangehörige einen Verkehrsunfall verursacht hätten, vorwiegend ältere Menschen kontaktiert. In Folge dieser sogenannten "Schockanrufe" sollten die Betroffenen eine hohe Kautionszahlung leisten, um eine bevorstehende Haft der Angehörigen abzuwenden. Daraufhin hatten Geschädigte in mindestens zwölf - bundesweit begangenen - Fällen Bargeld und andere Wertgegenstände an die beiden Tatverdächtigen übergeben. Die Schadenshöhe liegt nach derzeitigen Erkenntnissen im mittleren sechsstelligen Bereich. Im Zuge der heutigen Durchsuchungen stellten die Einsatzkräfte umfangreiches Beweismaterial sicher.

Die beim Kriminalkommissariat 25 geführten Ermittlungen insbesondere zu weiteren Tatbeteiligten dauern an.

Eine 88 Jahre alte Seniorin wäre beinahe um ihr Geld gebracht worden - Bankmitarbeiterin verhindert Betrug

Wie wichtig in diesem Zusammenhang Aufklärung und aufmerksames Verhalten sind, zeigt auch ein aktueller Schockanruf von Montagnachmittag (28. April). Eine aufmerksame Bankangestellte hat in diesem Fall verhindert, dass Betrüger eine 88-jährige Seniorin um ihre Ersparnisse gebracht haben.

Nach bisherigem Stand hatten unbekannte Anrufer, die Frau vormittags auf dem Festnetz angerufen. Der Mann gab sich als Polizist aus und schilderte, dass der vermeintliche Sohn eine Fußgängerin angefahren und lebensgefährlich verletzt habe. Deshalb müsse sie nun eine fünfstellige Kaution zahlen, um eine Haftstrafe noch abzuwenden. Besonders skrupellos in diesem Fall: Damit der "Sohn" auch an der Beerdigung des kürzlich verstorbenen Vaters teilnehmen könne, sollte die Kölnerin sogar eine noch höhere Kaution bezahlen.

Als die Dame in der Bankfiliale einen fünfstelligen Geldbetrag abheben wollte, erkannte die Mitarbeiterin die Masche des sogenannten Schockanrufs und verständigte die Polizei. (cb/al)

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