Posted: 2025-05-16 14:20:07

Polizei Hamburg

Hamburg (ots)

Tatzeit: seit mindestens Oktober 2024

Tatort: Bundesgebiet

Gestern haben Einsatzkräfte der Polizei einen 20-jährigen Deutschen verhaftet und gegen ihn und seine mutmaßlichen Mittäter Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Die Bande steht im Verdacht gewerbsmäßigen "Messenger-Betrug" begangen zu haben.

Im Zuge mehrerer Betrugsverfahren des Landeskriminalamtes 431 (LKA 431) erhielten die Ermittlerinnen und Ermittler Hinweise auf einen zunächst Unbekannten, der mittels eines Mobiltelefons massenhaft Nachrichten verschickte, um Kontakt zu den Mobilfunknutzern aufzubauen zu können.

In den Nachrichten gab sich der Täter als Sohn oder Tochter der jeweiligen Empfängerinnen oder Empfänger aus und teilte mit, dass er eine neue Telefonnummer habe. Darüber hinaus bat er die angeschriebenen Personen, sich per Messenger-Dienst WhatsApp bei ihm / ihr zu melden.

Sollten die Personen tatsächlich dem Schwindel zum Opfer fallen, wurden sie nach derzeitigen Erkenntnissen im Zuge der weiteren Kommunikation von dem angeblichen Angehörigen gebeten, Geld zu überweisen, um beispielsweise eine hohe Rechnung bezahlen zu können.

In anderen Fällen erlangte der Täter durch Phishing-SMS die Onlinebanking-Zugangsdaten der Kontoinhaberinnen und -inhabern und nahm anschließend telefonisch Kontakt zu ihnen auf. Der Mann gab sich als Bankmitarbeiter aus und teilte mit, es habe von den Konten der betroffenen Personen unautorisierte Abbuchungen gegeben. Er wolle diese Buchungen nun stornieren und sende deswegen einen Auftrag in die Push-Tan-App, die man nur noch bestätigen müsse. Mit der erlangten Bestätigung wurden jedoch betrügerische Überweisungen durch den Tatverdächtigen getätigt.

Die Bande konnte mit diesen Maschen einen niedrigen sechsstelligen Betrag erbeuten.

Intensive Ermittlungen des LKA 431 führten zur Identifizierung des 20-Jährigen und seinen 17-, 20-, 20- und 27-jährigen Mittätern.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg beantragte beim Amtsgericht Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der Tatverdächtigen in Hamburg-Rahlstedt, Hamburg-Billstedt und Rheda-Wiedenbrück, ein Geschäft in Hamburg-Billstedt sowie einen Haftbefehl gegen den 20-jährigen Heranwachsenden.

Im Zuge der gestern durchgeführten Wohnungsdurchsuchungen fanden die Einsatzkräfte diverse Beweismittel und stellten diese sicher.

Der 20-Jährige wurde in einer Wohnung in Rheda-Wiedenbrück verhaftet. Gegen seine Mittäter liegen derzeit keine Haftgründe vor.

Die Ermittlungen - insbesondere die Prüfung, ob der Bande weitere Taten zuzuordnen sind - dauern an.

Die Polizei rät bei Nachrichten von unbekannten Nummern zur Vorsicht und einem gesunden Misstrauen, speziell in Verbindung mit dringend benötigtem Geld.

Weiterhin gibt die Polizei folgende Tipps:

   - Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit. Stellen Sie 
     Fragen, die nur Ihr Angehöriger beantworten kann.
   - Kontaktieren Sie den angeblichen Verwandten über die 
     altbekannten Kontakte. Übernehmen Sie keine neuen Telefonnummern
     ungeprüft in Ihre Kontaktliste.
   - Blockieren Sie unbekannte, verdächtige Kontakte.
   - Sprechen Sie ggf. mit anderen engen Verwandten, z.B. den Eltern 
     oder Geschwistern. Vermutlich können die Ihnen mitteilen, ob 
     wirklich ein Handy verloren wurde.
   - Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Überweisen Sie nichts,
     bevor Sie mit Ihrem Angehörigen gesprochen haben.
   - Sie haben bereits Geld überwiesen? Kontaktieren Sie umgehend 
     Ihre Bank/Ihre Sparkasse. Vielleicht lässt sich die Überweisung 
     noch anhalten.
   - Geben Sie keine persönlichen oder vertraulichen Daten wie 
     Passwörter oder Transaktionsnummern per E-Mail, Telefon oder SMS
     bekannt.
   - Sollten Sie auf die Masche hereingefallen sein, so erstatten Sie
     Anzeige bei Ihrer Polizei - entweder persönlich bei einer 
     Polizeiwache oder online unter: 
     https://www.polizei.hamburg/servic 
     es/onlinewache-der-polizei-hamburg

Pap.

Rückfragen der Medien bitte an:

Polizei Hamburg
Nadia Papist
Telefon: 040/4286-56216
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg

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