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Posted:
2025-05-26 10:49:02
Polizeiliche Verkehrsunfallbilanz 2024 Revierbereich Salzlandkreis
Entwicklung im Überblick
Rückgang der Zahl der Schwerverletzten:
Die Zahl der Schwerverletzten sank um 32,2 Prozent auf 101
Wildunfälle bilden weiterhin die Hauptunfallursache, wobei die Zahl der Verunglückten deutlich zurückgegangen ist
Rückgang der Unfälle unter dem Einfluss von Alkohol oder berauschender Mittel:
Die Gesamtanzahl der Unfälle unter Alkohol- und Drogenbeeinflussung ist um 10,2 Prozent gesunken.
Anstieg der Unfälle unter Beteiligung von E-Scootern,
Die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung von E-Scootern stieg um 70 Prozent auf 17 (2023: 10). Gleichzeitig konnte ein Rückgang bei Unfällen mit Beteiligung von Pedelecs um 55 Prozent verzeichnet werden. Die Zahl sank von 11 auf 5 Fälle.
Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Senioren leicht gestiegen bei rückläufiger Anzahl an Verletzten
Im vergangenen Jahr hat die Polizei im Salzlandkreis 5.275 Verkehrsunfälle und damit 7,63 % Prozent beziehungsweise 374 Unfälle mehr als im Jahr 2023 registriert. Das geht aus der Polizeilichen Verkehrsunfallbilanz des Salzlandkreises für das Jahr 2024 hervor, die Revierleiterin Stephanie Hildebrandt vorstellte:
„Die Polizei wurde im vergangenen Jahr durchschnittlich zu 14,5 Unfallaufnahmen pro Tag eingesetzt. Auch wenn die Zahl der Verkehrsunfälle im Salzlandkreis leicht angestiegen ist, gibt es eine erfreuliche Entwicklung: Für das Jahr 2024 kann ein Rückgang im Bereich der Unfälle mit verletzten Menschen, besonders im Bereich der Schwerverletzten, im Salzlandkreis verzeichnet werden.“
Weniger Verletzte: Im vergangen Jahr verunglückten auf den Straßen im Salzlandkreis 684 Menschen. Das waren 38 Menschen bzw. 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Schwerverletzten sank im Vergleich zum Vorjahr um 32,2 Prozent auf 101 (2023: 149). Es kamen 8 Menschen bei Verkehrsunfällen auf unseren Straßen ums Leben, das sind 2 Menschen mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Unfälle unter Alleinbeteiligung ist dabei stark gestiegen. Im Jahr 2023 wurde nur ein tödlicher Unfall unter Alleinbeteiligung erfasst, 2024 stieg die Anzahl der Unfalltoten unter Alleinbeteiligung auf 5.
Wildunfälle bleiben Hauptursache: Im Jahr 2024 waren bei etwas mehr als jedem fünften Unfall Wildtiere ursächlich. Insgesamt wurden 1.406 Wildunfälle erfasst – das waren siebenzehn Prozent mehr als im Vorjahr (1.200). Damit führt die Unfallursache „Wild auf der Fahrbahn“ im neunten Jahr in Folge die Rangliste der Hauptunfallursachen an. In den überwiegenden Fällen stießen die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer mit Rehwild zusammen (1.089). Die Zahl der bei Wildunfällen verletzten Menschen sank im Vergleich zum Vorjahr um knapp 50 Prozent auf 10 (2023: 19). Die nächsthäufigsten Unfallursachen sind Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren (587 Fälle) sowie zu geringer Abstand (558 Fälle).
Rückgang der Unfälle unter Alkohol oder sonstigen berauschenden Mitteln: Im Jahr 2024 gab es insgesamt 106 Verkehrsunfälle unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 10 Prozent bzw. 12 Unfällen (2023: 118). Im vergangenen Jahr wurden 37 Menschen bei Unfällen unter Einfluss von Alkohol oder berauschenden Mitteln verletzt, die entspricht einem Rückgang von etwa 33 Prozent (2023: 55). Die Zahl der verunglückten Menschen und der Verkehrsunfälle mit Personenschäden in diesem Bereich sind damit insgesamt rückläufig.
Unfälle von Radfahrern und Fußgängern nahmen zu:
Mit 184 Verkehrsunfällen von Fahrradfahrenden bewegt sich die Anzahl der Fahrradunfälle im Jahr 2024 etwas über dem Niveau des Vorjahres (2023: 178). Insgesamt verunglückten im vergangenen Jahr 141 Fahrradfahrende (2023: 143). Ein Radfahrer ist dabei tödlich verunglückt. In 99 Fällen waren die Fahrradfahrer ursächlich für den Unfall.
84 Fußgänger waren im Jahr 2024 an Verkehrsunfällen beteiligt, dies bedeutet im Gegensatz zum Vorjahr eine Zunahme von knapp 22 Prozent (2023: 66 Fälle). Die Zahl der bei Unfällen verletzten Personen bewegt sich in etwa auf dem Vorjahresniveau bei 45. (2023:44). In 34 Fällen waren die Fußgänger für den Unfall ursächlich.
Pedelecs und E-Scooter im Straßenverkehr: Die zunehmende Anzahl dieser Fahrzeuge macht sich auch im Unfallgeschehen bemerkbar.
Ein positiver Trend ist dabei im Bereich der Unfälle unter Beteiligung von Pedelecs zu verzeichnen. Insgesamt ereigneten sich im Jahr 2024 nur noch 5 Verkehrsunfälle mit Pedelec Beteiligung (2023: 11). In drei Fällen wurden die Fahrer dabei leicht verletzt. Somit sank auch die Zahl der Verletzten im Gegensatz zum Vorjahr um 6 Verletzte (1 x Schwer und 8 x leicht).
Im Gegenzug musste eine Zunahme der Unfälle mit E-Scooter Beteiligung festgestellt werden. Die Fälle stiegen von 10 auf 17 an. Die Zahl der dabei verletzten Fahrer stieg von 7 auf 13. Zwei Fahrer wurden dabei wie im Vorjahr als schwer verletzt. Die Zahl der leicht Verletzten stieg von 5 auf 11.
Starke Zunahme von LKW-Unfällen:
Im Jahr 2024 registrierte die Polizei des Salzlandkreises 603 Unfällen unter Beteiligung von LKW. Trotz dieser Zunahme um insgesamt 18 Prozent (2023: 495) sank die Zahl der Verunglückten bei diesen Unfällen von 84 auf 64. Die Zunahme an Unfällen mit LKW im Jahr 2024 lag in 98 Fällen bei Kleintransportern mit LKW-Zulassung aus dem Bereich der Logistikdienstleister. Das sind bspw. Fahrzeuge, die von Paketdiensten und Handwerkern genutzt werden.
Unfälle unter Beteiligung von Senioren leicht gestiegen:
Ein demografischer Wandel lässt sich auch in der polizeilichen Unfallstatistik des Salzlandkreises feststellen. Die Unfallzahlen hier liegen mit 1.236 Fällen bei etwa 23 Prozent der gesamten Unfälle im Salzlandkreis. 2024 wurden 147 (2023: 168) Unfälle mit Personenschaden registriert. In 89 dieser Fälle (2023: 85) waren die Senioren für den Unfall ursächlich.
Die Hauptunfallursache bei den Senioren lagen im Bereich:
Wenden und Rückwärtsfahren, Ein- und Ausfahren (197 Fälle)
Abstand (98 Fälle)
Vorfahrt / Vorrang (92 Fälle)
Bezugnehmend auf die Entwicklung der Unfallstatistik im Salzlandkreis hält Revierleiterin Stephanie Hildebrandt fest:
„Wir arbeiten kontinuierlich an einer nachhaltigen Unfallvermeidung. Durch Präventionsmaßnahmen einhergehend mit Verkehrssicherheitsaktionen zielen wir darauf ab, Verkehrsunfälle zu verhindern oder deren Häufigkeit und Folgenschwere zu reduzieren. Regelmäßige Kontrollen während des täglichen Dienstes, die Teilnahme an Verkehrssicherheitsaktionen wie bspw. den europaweiten Roadpol-Aktionen sowie stete Aufklärung sind dabei wichtige Bestandteile der Unfallprävention. Sie sollen das Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer zielgerichtet und über alle Altersgruppen hinweg für sicherheitsrelevante Themen wie die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen, die Gefahren von Alkohol und Drogen am Steuer, Ablenkung durch Smartphones oder auch die gegenseitige Rücksichtnahme schärfen. Die Vision Zero, jeden einzelnen Verkehrstoten zu verhindern, bleibt unser angestrebtes Ziel!“
(koma)
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