Posted: Wed, 27 Mar 2024 11:14:05 GMT
Sechs Menschen stehen vor einer Baustelle und drücken gemeinsam auf einen großen Knopf.
Startschuss für die Northvolt-Fabrik: Veronika Wand-Danielsson (v.l.), Schwedische Botschafterin in Deutschland, Ministerpräsident Daniel Günther, Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck, Northvolt-Gründer Peter Carlsson und Christofer Haux, Northvolt-Geschäftsführer in Deutschland.

E-Auto-Batterien made in Schleswig-Holstein – diese Vision wird schon in wenigen Jahren Realität: Ab 2026 will das schwedische Unternehmen Northvolt in Heide Batteriezellen für E-Autos herstellen. Am Montag sind nun offiziell die Bauarbeiten zur Gigafactory "Northvolt Drei" gestartet. Mit dabei waren neben Ministerpräsident Daniel Günther und Northvolt-Gründer Peter Carlsson auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Vizekanzler Robert Habeck. Gemeinsam mit Northvolt-Deutschland-Chef Christofer Haux drückten sie den symbolischen Startknopf zum Bau des ersten Fabrikgebäudes. Bei einem Rundgang über die Baustelle informierten sich Günther, Scholz und Habeck bei den Projektverantwortlichen über die geplanten Bauarbeiten. Auch ein symbolischer Boßelanwurf für die Batteriezellfabrik war Bestandteil des Besuchs.

Ministerpräsident Daniel Günther steht an einem Rednerpult.
In seinem Grußwort hob Ministerpräsident Günther die Bedeutung der Energiewende für den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein hervor.

"Der heutige Tag ist zukunftsweisend für Schleswig-Holstein und Deutschland", sagte der Ministerpräsident. Der Bau das Northvolt-Werks an der schleswig-holsteinische Westküste sei eine der größten Industrieansiedlungen in der Geschichte des nördlichsten Bundeslands und werde die Industriestruktur in der gesamten Bundesrepublik nachhaltig prägen.

Klimafreundliches Projekt

Ein entscheidendes Standortkriterium für die Northvolt-Gigafactory in Dithmarschen ist das Überangebot an lokal produziertem Windstrom. Der Kreis ist Vorreiter beim Ausbau der Erneuerbaren Energien: Schon 1987 entstand hier der erste Windpark Deutschlands. Künftig will das Unternehmen jedes Jahr Batteriezellen für rund eine Million Fahrzeuge produzieren. Auch die Fabrik selbst soll künftig so klimafreundlich wie möglich betrieben werden. So soll beispielsweise sogenanntes Grauwasser, also aufbereitetes, gering verschmutztes Abwasser des örtlichen Abwasserzweckverbands für die Kühlung verwendet werden. Die Abwärme, die bei der Produktion entsteht, soll für den Aufbau eines Fernwärmenetzes in Heide genutzt werden.

3D-Grafik einer Fabrik von oben. Auf den begrünten Dächern stehen großflächige Solarpaneele, im Hintergrund erkennt man zahlreiche Windräder.
So soll die Gigafactory aussehen. Ab 2026 sollen hier jährlich Batteriezellen für rund eine Million Elektrofahrzeuge produziert werden.

Standortvorteil Energiewende

"Northvolt wird bei uns künftig die grünste Autobatterie der Welt herstellen und damit einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung leisten", sagte Günther. In der Region, im Land, in Berlin und Brüssel hätten sich viele Menschen für die Ansiedlung eingesetzt, betonte der Regierungschef. "Das zeigt, wie gut wir in Deutschland arbeiten können und dass wir wettbewerbsfähig sind, wenn wir an einem Strang ziehen." Schleswig-Holstein produziere 204 Prozent seines eigenen Strombedarfs Mit ihrer Und es zeigt die Attraktivität des Standorts Deutschland und ganz besonders auch des Standorts Schleswig-Holstein mit einer Produktion von 204 Prozent unseres eigenen Strombedarfs durch Erneuerbare Energien, einer breiten Akzeptanz für die Energiewende und einer weltoffenen Einstellung."

"Guter Tag für die Westküste"

Ministerpräsident Günther und Bundeswirtschaftsminister Habeck sitzen nebeneinander und unterhalten sich.
Ministerpräsident Daniel Günther und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hatten sich von Anfang an für das Ansiedlungsprojekt stark gemacht.

Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zeigte sich erfreut: "Heute ist ein guter Tag für die Westküste und für den Industriestandort Deutschland. Der Baustart in Heide zeigt, dass die Transformation hin zur Klimaneutralität und Wachstum Hand in Hand gehen, wenn der Wille da ist und die Rahmenbedingungen stimmen. Das Northvolt-Projekt ist ein Leuchtturm-Beispiel dafür, wie wir den umwelt- und klimafreundlichen Umbau unserer Wertschöpfungsketten positiv gestalten."

Souveränität als Industriestandort

Bundeskanzler Olaf Scholz steht am Rednerpult
Bundeskanzler Olaf Scholz gratulierte den Projektverantwortlichen zum Baustart.

Bundeskanzler Olaf Scholz betonte, Investitionen wie die von Northvolt seien für Deutschland und Europa von strategischer Bedeutung. "Deutschland war, ist und bleibt ein starkes Industrieland. Und die Herstellung guter Autos bleibt auch über den Verbrennermotor hinaus Rückgrat unserer Industrie. Dafür brauchen wir Batteriezellen 'Made in Germany', 'Made in Europe'", sagte er. "Deshalb ist es eine gute Nachricht für unser ganzes Land, dass hier im Norden künftig klimafreundlich produzierte Batteriezellen für eine Million Autos im Jahr entstehen."

Großer Rückhalt in der Bevölkerung

Menschengruppe vor einem Baukran
Auf dem Gelände der geplanten Gigafactory machten sich Ministerpräsident Günther, Bundeskanzler Scholz und Vizekanzler Habeck ein Bild des aktuellen Baufortschritts.

Die Geschichte der Northvolt-Gigafactory begann im September 2021 mit ersten Vor-Ort-Gesprächen, gefolgt von zahlreichen Informationsveranstaltungen und Bürgersprechstunden. Der Rückhalt in der Bevölkerung für das Projekt sei sehr groß, sagte Northvolt-Gründer Carlsson: "Wir sind sehr dankbar, dass uns Kunden, Investoren und die Menschen vor Ort bei der Realisierung dieses Leuchtturmprojekts der globalen Energiewende so stark unterstützen. Heide fühlt sich für uns bereits wie eine Heimat an." Auch der Deutschland-Chef des Unternehmens, Christofer Haux, hob die wichtige Rolle der Bevölkerung bei dem Projekt hervor: "Ich möchte mich bei den Menschen in Dithmarschen bedanken. Es ist einmalig in Deutschland, dass ein industrielles Großprojekt, das auf immerhin 110 Hektar Fläche entsteht, so viel Unterstützung aus der Bevölkerung erfährt."

Aufzeichnung der Veranstaltung

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