Posted: Mon, 15 Apr 2024 10:14:04 GMT
Ein Finger in Nahaufnahme über einer Tastatur
Immer mehr Verwaltungsleistungen sind auch digital zugänglich.

Mit der sogenannten OZG-Cloud existiert für die Verwaltungen in Schleswig-Holstein ein zentrales Werkzeug, mit dem sie Anträge aus Online-Diensten, unter anderem im Rahmen des Onlinezugsgesetzes, bearbeiten können. Das Ziel: Für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen Verwaltungsleistungen noch schneller und digital verfügbar zu machen. Für die Verwaltungen sollen darüber hinaus intern eine medienbruchfreie Verarbeitung von Antragsdaten ermöglicht und vollständig digitale Prozessketten abgebildet werden, um dadurch Verwaltungsprozesse effizienter zu gestalten.

Bei der OZG-Cloud gibt es keine fachlichen Grenzen

Viele Kommunen und einige Landesbehörden nutzen die Vorteile der OZG-Cloud für die einheitliche und digitale Bearbeitung von Anträgen. Über die OZG-Cloud können sämtliche Daten von digitalen Verwaltungsleistungen bearbeitet werden. Es gibt hier keine fachlichen Grenzen. Die Beispiele reichen von Gewerbeanmeldungen über Genehmigungsverfahren, wie Baumfällgenehmigungen bis hin zu Fundbürodiensten für Tiere.

Hohe Geschwindigkeit der Verwaltungsdigitalisierung im Land

Die aktuellen Zugriffszahlen und Nutzungszahlen sind für Digitalisierungsminister Dirk Schrödter ein sichtbares Kennzeichen für die hohe und weiter zunehmende Geschwindigkeit der Verwaltungsdigitalisierung in Schleswig-Holstein. Während vor einem Jahr bereits 24 Kommunen die OZG-Cloud für die vollständig digitale Bearbeitung von Anträgen genutzt hätten, seien derzeit mit aktuell 73 Kommunen mehr als die Hälfte der 140 Kommunen im Land an dem System angebunden. Die OZG-Cloud werde mittlerweile auch von der Investitionsbank und der Wirtschaftsförderung des Landes genutzt. Weitere zwölf Kommunen befänden sich derzeit in der Einarbeitungsphase.

Ein Mann sitzt mit einem Laptop auf dem Schoß auf dem Sofa.
Dank des Onlinezugangsgesetzes lassen sich viele Behördengänge künftig bequem von zuhause erledigen.

Jeden Monat kommen neue Dienste hinzu

"Insgesamt ist Schleswig-Holstein bei der Verwaltungsdigitalisierung auf einem guten Weg. Wir haben in den vergangenen Jahren deutlich an Umsetzungsgeschwindigkeit aufgenommen. Der Fortschritt ist sicht- und spürbar, was unter anderen an den Zugriffs- und Nutzerzahlen der OZG-Cloud erkennbar ist", sagt Schrödter. "Wir wollen noch besser werden. Und das können wir auch erreichen. Wir haben durch eigene Konsolidierungs-, Modernisierungs- und Digitalisierungsprojekte dafür gesorgt, dass die notwendigen Grundlagen für eine weitestgehende Digitalisierung der Verwaltung gelegt wurden. Bereits jetzt stehen für eine Vielzahl von Verwaltungsleistungen Online-Dienste zentral zur Verfügung. Jeden Monat kommen neue Dienste hinzu."

Durchschnittlich rund 170 Anträge pro Tag

Weitere Zahlen zur OZG-Umsetzung in Schleswig-Holstein: Die Kommunen und öffentlich-rechtliche Anstalten haben insgesamt über 820 Online-Dienste mit der OZG-Cloud verbunden, darunter ein Großteil Antragsformulare, aber auch Online-Dienste zu Fördermittelanträgen. Durchschnittlich gehen pro Tag rund 170 Anträge in die OZG-Cloud ein, dies sind hochgerechnet rund 63.000 Anträge pro Jahr. Die intensivsten Nutzer der OZG-Cloud sind derzeit die Stadt Kiel, wo in den vergangenen vier Wochen mehr als 2.800 Anträge eingegangen sind, gefolgt von den Kreisen Nordfriesland (922) und Herzogtum Lauenburg (296).

Land finanziert gesamte Entwicklung und Betrieb

Um die Einsatzbreite der OZG-Cloud weiter zu vergrößern, werden in den kommenden Monaten auch Dokumentenmanagementsysteme direkt angebunden, um weitere manuelle Schritte beim Übergang von der Bearbeitung zur Veraktung von Vorgängen zu verringern. Technisch handele es sich bei der OZG-Cloud und den Online-Diensten um eine sogenannte on-premise Lösung bei dem Landesdienstleister Dataport. Die kommunale OZG-Umsetzung steuere der IT-Verbund Schleswig-Holstein (ITV.SH), den das Land in den letzten Jahren in sehr erheblichen Umfang mit finanziellen Mitteln ausgestattet habe. "Für die Kommunen bestehe bei einer Nutzung der OZG-Cloud zudem der Vorteil, weder finanzielle, noch infrastrukturelle oder zusätzlich personelle Ressourcen für Lösung vorhalten zu müssen. Das Land finanziert die gesamte Entwicklung und den Betrieb. Die Nutzung ist für die kommunalen Behörden kostenfrei", sagt Schrödter.

Führende Position beim kommunalen Roll-out

Durch den frühzeitigen Aufbau solcher Roll-Out-Strukturen bis hinein in den kommunalen Bereich konnte Schleswig-Holstein frühzeitig Erfahrungen sammeln und Dienste wie zum Beispiel Unterhaltsvorschuss, Wohngeld, Fahrzeugan-, ab- und ummeldung in einem Großteil der schleswig-holsteinischen Kommunen ausrollen. Die Anbindung der Kommunen an die Fokus- und EfA-Leistungen und auch landeseigene Onlinedienste sei weit fortgeschritten. Die in den vergangenen gesammelten Erfahrungen würden dabei helfen, den Prozess stetig zu verbessern und Schleswig-Holstein in eine führende Position beim kommunalen Roll-Out zu bringen.

Weitere Informationen

Umsetzungsstand der Verwaltungsdigitalisierung in Schleswig-Holstein

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