Posted: Thu, 28 Mar 2024 12:14:05 GMT
Die Preisträger des Medienkompetenzpreise 2024 stehen auf einer Bühne und werfen Konfetti in die Luft.
Die Freude war groß bei den Siegerinnen und Siegern des Medienkompetenzpreises 2024.

Bereits zum fünften Mal hat das Land gemeinsam mit dem Offenen Kanal Schleswig-Holstein (OKSH) in Kiel die mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Medienkompetenzpreise verliehen. Die Erfolge, die in SH mit der Vermittlung von Medienkompetenz erzielt wurden, aber auch die Anstrengungen der Beteiligten, diesen Herausforderungen gerecht zu werden, sollen mit den Preisen gewürdigt und sichtbar gemacht werden.

Medienkompetenz von der Kita bis zum Seniorenalter

"Die Digitalisierung verändert die Art unserer Kommunikation, unseres Konsumverhaltens, die Form der politischen Teilhabe und insgesamt unser Zusammenleben – kein Aspekt bleibt unberührt. In Zeiten von Social Media, rasend schnellen Informationsflüssen und Deepfakes bemisst die Landesregierung der Medienkompetenzbildung höchste Bedeutung zu", sagte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. "Die Preisverleihung ist dafür ein extrem wichtiges Signal. Medienkompetenz und der kritische Umgang mit Medien sind ein Eckpfeiler für das Funktionieren unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung. Das Bilden, Ertüchtigen und Vermitteln in diesem Bereich beginnt in der Kita und geht bis ins Seniorenalter. Es ist uns deshalb wichtig, mit dem Preis die herausragende Arbeit und das Engagement derer zu würdigen, die sich um Medienkompetenzbildung kümmern. Dieses Engagement brauchen wir."

Digitalisierungsminister Dirk Schrödter steht an einem Rednerpult.
In seiner Festrede dankte der Digitalisierungsminister allen Preisträgerinnen und Preisträgern für ihr besonderes Engagement und gratulierte ihnen zur verdienten Auszeichnung.

Medienprojekte aus allen Landesteilen

"Neue Themen und neue Methoden – Medienbildung in Schleswig-Holstein geht mit der Zeit – diese tolle Leistungsschau aus allen Landesteilen zeigt es deutlich", ergänzte Henning Fietze vom Offenen Kanal Schleswig-Holstein.

Die Medienprojekte sollen unter anderem innovativ sein und neue pädagogische Methoden einsetzen, sich mit modernen Medientechniken befassen, aktuelle Inhalte thematisieren, eine überregionale Bedeutung und Modellcharakter haben sowie unterschiedliche Anbieter zusammenbringen.

Der Medienkompetenz-Preis Schleswig-Holstein wird von einer Jury in drei unterschiedlichen Kategorien verliehen. In diesem Jahr gab es 53 Einreichungen, aus denen acht Projekte ausgewählt wurden.

Digitalisierungsminister Dirk Schrödter steht mit den Siegern auf einer Bühne und lächelt in die Kamera.
Das Lern- und Medienzentrum am Gymnasium Eckhorst in Bargteheide sicherte sich mit ihrem Projekt "REBtv – 7 Fragen an KI" den ersten Preis in der Kategorie "Außerunterrichtliche Projekte an der Schule".

Kategorie "Außerunterrichtliche Projekte an der Schule"

1. Platz (3.000 Euro): Lern- und Medienzentrum am Gymnasium Eckhorst, Bargteheide: "REBtv – 7 Fragen an KI"

In dem medienpädagogischen Beteiligungsprojekt "REBtv – 7 Fragen an KI" nähern sich Jugendliche außerunterrichtlich über Recherche und selbstproduzierte TV-Experten-Gespräche dem Thema KI. Die beteiligten Jugendlichen setzen sich über Gespräche mit Experten mit der Künstlichen Intelligenz auseinander. Der Weg, dies über die handlungsorientierte Medienproduktion zu machen, eröffnet den Jugendlichen sich als Medienproduzenten wahrzunehmen und über qualifizierte Anleitung, das Handwerk der TV-Produktion in allen Facetten kennenzulernen.

2. Platz (2.000 Euro): Ernestinenschule Lübeck: "(Un)Sicherheit im Netz? Wir unterstützen Dich!"

Sechs Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse wurden zu Medienscouts ausgebildet. Anschließend haben sie in außerunterrichtlichen Treffen Workshops geplant. In dreistündigen Workshops haben sie Mitschüler über einen angemessenen Umgang mit den digitalen Medien aufgeklärt. Auch außerhalb der Workshops sind die Medienscouts Ansprechpartner und helfen bei eventuellen Herausforderungen.

3. Platz (1.000 Euro): Waldorfschule Kiel: "Wenn die Leidenschaft siegt"

In der Waldorfschule entschieden sich die Schülerinnen und Schüler bei einem schulischen Projekt dafür, einen Kurzfilm zu drehen. Der Hauptdarsteller ist dabei ein Jugendlicher, der von Mitschülern ausgegrenzt und gehänselt wird, woraufhin er immer trauriger wird und gar nicht mehr weiß, was er denn tun könnte. Schließlich findet er einen Weg aus dieser Traurigkeit – und dazu noch gute Freunde

3. Platz (1.000 Euro): Stadtschule Travemünde: "Deepfake vs. Reallife: Die Dr. Zippel Zeitreise"

Mit einer KI-App hat die Stadtschule Travemünde "Dr. Hermann Zippel" wieder zum Leben erweckt. Mit Hilfe von QR-Codes und einer Rallye sollen die Menschen im Ort auf seinen Spuren wandeln. Der Film soll unterhalten und gleichzeitig informieren. Genutzt wurde neben der KI- auch die Green-Screen-Technologie.

Kategorie "Außerschulische Projekte"

1. Platz (3.000 Euro): Don-Bosco-Haus für das behinderte Kind e.V., Mölln: "Don Bosco on air"

"Don Bosco on Air" ist ein inklusives Radioprojekt mit schwerbehinderten Menschen, das die Kreativität, verbale Artikulation und die Kommunikation in der Gruppe sowie Meinungsbildung und das Vertreten eigener Interessen fördert. Es gibt Außenreportagen, Interviews mit Politikern, Schriftstellern und Umfragen unter der Bevölkerung. Das Projekt trägt auch zur Sichtbarkeit des inklusiven Gedankens bei.

2. Platz (2.000 Euro): Ev. Kindertagesstätte Sterntaler, St. Michaelisdonn: "Medien sind manipulierbar, aber ich bestimme, was ich glaube und welche Bilder von mir veröffentlicht werden dürfen"

Medien sind manipulierbar – dies hat die evangelische Kindertagesstätte Sterntaler spielerisch mit den Kindern ausprobiert und reflektiert. Sie haben Gefahren von Medien aufgezeigt und Kinder in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt, "Nein" zu sagen.

3. Platz: Kinderheim Erwin Steffen, Kiel, in Kooperation mit ISODI Akademie, Melsdorf: "Ich bin ich"

Im Rahmen des Projektes haben sowohl interessierte als auch sich damit identifizierende Jugendliche teilgenommen. Ziel war es, einen Mehrwert, Akzeptanz und ein Verständnis für alle Kinder und Jugendliche in den Einrichtungen zu erzielen. Aufgrund des partizipativen Charakters des Projekts war es den Jugendlichen möglich, ihre eigene mediale Übersetzung zielgruppenspezifisch zu schaffen.

Sonderpreis für Demokratieprojekt

Der Sonderpreis des Netzwerks Medienkompetenz Schleswig-Holstein in Höhe von 1.000 Euro ging an das Projekt "Demokratie – was geht?!" der Meldorfer Gelehrtenschule. Ziel der Initiative ist das Erlernen journalistischer Grundkenntnisse. Junge Menschen sollen darin ihre Demokratiekompetenz verbessern und ihr Interesse an Politik steigern. Gefördert wird das Projekt vom BMFSJ – Förderprogramm "Demokratie leben" in Kooperation mit dem Projekt "Partnerschaft für Demokratie Dithmarschen". Die Jugendlichen besuchten zunächst eine Podcastschulung mit einem Journalisten. Anschließend wurden eigene Podcast produziert. Gäste waren Kommunalpolitiker, Vertreter der Jugendorganisatoren der politischen Parteien, aber auch zum Beispiel Teilnehmende eines Besuchs im KZ Neuengamme.

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