Posted: Thu, 28 Mar 2024 12:14:05 GMT

Dafür hat der Bund jetzt 1,2 Milionen Euro zur Verfügung gestellt - aus dem Topf zur Gedenkstättenkonzeption. "Mit diesen Mitteln ist die Entwicklung der neuen Dauerausstellung und der pädagogischen Programme gesichert“, sagte Kulturministerin Karin Prien in Kiel. Die Erinnerung an die Schiffskatastrophe der Cap Arcona gehöre zu den Kernpunkten historischen Bewusstseins in Schleswig-Holstein, so die Ministerin. Der neu entstehende Lern- und Erinnerungsort könne zeitgemäß über dieses Ereignis informieren.

Projekt soll bis 2027 umgesetzt werden

Seit 2021 wird ein Dokumentationszentrum geplant. Der Bau mit voraussichtlich 300 Quadratmetern Dauerausstellungsfläche und weiteren Nutzungsflächen ersetzt das seit 1990 bestehende Museum Cap Arcona. Das neue Projekt hat ein Gesamtvolumen von 8,2 Millionen Euro und soll bis 2027 realisiert werden.

Neben dem Bund beteiligt sich das Land Schleswig-Holstein mit 1,5 Millionen Euro aus dem Investitionsprogramm IMPULS, die BGSH fördert zusätzlich Personal und Forschungsaufträge. Darüber hinaus stehen fünf Millionen Euro Bundesmittel für den Bau aus dem Bundesinnenministerium zur Verfügung.

Cap Arcona
Das Modell zeigt das Schiff "Cap Arcona", das am 3. Mai 1945 vor Neustadt bombardiert und untergegangen ist.

Die Ereignisse am 3. Mai 1945

Im Zuge der Auflösung des Konzentrationslagers Neuengamme deportierte die SS im April 1945 mehr als 9.000 Häftlinge zu Fuß und in Güterwaggons nach Lübeck. Dort wurden sie dann, zusammen mit weiteren Häftlingen des Todesmarsches aus dem Auschwitz-Außenlager Fürstengrube, auf den in der Lübecker Bucht liegenden Schiffen „Cap Arcona“ und „Thielbek“ eingepfercht. Im Rahmen eines Großangriffes der britischen Royal Air Force in der Kieler und der Lübecker Bucht wurden beide Schiffe am Nachmittag des 3. Mai vor Neustadt bombardiert, da die britischen Piloten sie für deutsche Truppentransporte hielten. Nur 450 Häftlinge überlebten. Die über 7.000 Toten wurden entlang der Ostsee-Strände angeschwemmt und an verschiedenen Orten beigesetzt.

Am Morgen des 3. Mai 1945 ermordeten Angehörige von SS, Wehrmacht, Volkssturm und Hitlerjugend am Strand von Neustadt über 250 Häftlinge aus dem KZ Stutthof. Die Häftlinge waren im Zuge der Auflösung der Konzentrationslager in Schuten über die Ostsee unter anderem nach Neustadt verbracht worden.

Gedenkstättenarbeit

Die Stadt Neustadt, die Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten (BGSH), die Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte in Schleswig-Holstein e.V. (LAGSH) und der Begleitausschuss haben sich immer wieder für den neuen Lern- und Erinnerungsort eingesetzt. Ministerin Prien: „Dass die langjährigen Anstrengungen für dieses Projekt nun fruchten, ist ein Verdienst vieler."

Zur Homepage des bisherigen Museum Cap Arcona mehr lesen

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