Posted: Tue, 09 Apr 2024 04:14:04 GMT
Mehrere Menschen sitzen auf dem Podium
Wie sicher sind Schleswig-Holsteins Straßen? Darüber gaben Innenministerium und Landespolizei gemeinsam Auskunft.

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und der Leitende Polizeidirektor Ralph Garschke haben in Kiel den neuen Verkehrssicherheitsbericht vorgestellt. Mit dem Bericht informieren das Innenministerium und die Landespolizei jährlich über Verkehrsunfälle auf den Straßen Schleswig-Holsteins, die Verkehrsüberwachung und über die Unfallprävention der Landespolizei.

Weniger Tote und Verletzte

2023 starben mit 90 Verkehrstoten weniger Menschen im Straßenverkehr als im Jahr zuvor. Dieser Wert ist der zweitniedrigste in der Verkehrsstatistik der Landespolizei. Und auch die Zahl der Schwerverletzten ist gegenüber dem Vorjahr merklich von 1.949 auf 1.821 zurückgegangen. "Dennoch ist und bleibt jeder Verkehrstote und jeder Schwerverletzte einer zu viel!", sagte Sütterlin-Waack. Daher werde die Landespolizei auch nicht nachlassen, für mehr Sicherheit auf den Straßen zu sorgen.

Kindern als schwächste Verkehrsteilnehmer gehöre eine besondere Aufmerksamkeit, sagte die Ministerin. 2023 verunglückten 1.204 Kinder im Straßenverkehr. 2022 war die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern, oder in denen Kinder verunglückten, auf 1.231 stark angestiegen. Ein Grund dafür war auch mehr Mobilität nach der Corona-Pandemie. Die Ministerin appellierte an Eltern und Großeltern, Kinder im Auto immer richtig zu setzen, anzuschnallen oder zu sichern.

Mehr Unfälle mit Lkw

Lkw-Unfälle haben oft schwerwiegende Folgen. Das liegt zum einen an der Kraft beim Aufprall. Zum anderen ist es für andere Verkehrsteilnehmer weitaus gefährlicher, bei einem Verkehrsunfall mit einem Lkw getötet zu werden, als für die Fahrerinnen und Fahrer des Lkws selbst. 2023 gab es 2.846 Unfälle mit Lkw und damit 13,7 Prozent mehr als 2022. Insgesamt verunglückten 1.623 Menschen und damit 17,7 Prozent mehr. 1.406 Personen wurden leicht verletzt, 199 schwer und 18 Personen getötet.

Die Überwachung des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs bleibe daher auch ein Schwerpunkt der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit, sagte Sütterlin-Waack. Schleswig-Holsteins Polizei kann dabei dank neuen Fahrzeugen mit neuer mobiler Technik schon beim Vorbeifahren Laster kontrollieren, den Lkw aus dem Verkehr ziehen und die Daten gleich gerichtsfest ermitteln. Sechs weitere Fahrzeuge sollen in den kommenden Jahren folgen.

Mehr Unfälle mit E-Rollern

Die Anzahl der E-Roller hat in den vergangenen vier Jahren stark zugenommen. Werden sie nicht dort oder so abgestellt, wie es sich gehört, sind sie häufig eine Gefahr für andere. Im vergangenen Jahr wurden 419 Personen leicht und 41 schwer verletzt. Eine Person verunglückte tödlich. Unfall-Ursache sind zu 40 Prozent die falsche Straßenbenutzung und Alkohol oder andere Rauschmittel. Die Ministerin wies darauf hin, dass E-Roller sogenannte Elektro-Kleinstfahrzeuge sind und daher als Kraftfahrzeuge eingestuft werden. Für sie gelten die gleichen Promillegrenzen wie für das Autofahren: Null Promille für Jugendliche und Fahranfänger bis zum 21. Lebensjahr und in den ersten zwei Jahren als neue Führerscheininhaber.

Der Bericht im Detail

Den Verkehrssicherheitsbericht 2023 finden Sie auf den Seiten der Landespolizei unter folgendem Link:

schleswig-holstein.de/verkehrssicherheitsbericht

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