Posted: Thu, 18 Apr 2024 01:14:05 GMT
Vier Personen vor einem kleinen Tunnel für Tiere
LBV-Chef Frank Quirmbach (v.r.) und Minister Madsen freuten sich gemeinsam mit Ute Ojowski (Stiftung Naturschutz SH) und René Seifert (Bündnis Naturschutz Dithmarschen), dass der Ottertunnel an der L 147 so gut angenommen wird.

Der Fischotter zählt zu den am stärksten bedrohten Säugetierarten Mitteleuropas. Ende des 20. Jahrhunderts war er hierzulande fast verschwunden, doch seit 2016 ist er im Kreis Dithmarschen wieder nachgewiesen. Aufgrund von zunehmenden Totfunden an Straßen entstand auf Anregung des Bündnis Naturschutz in Dithmarschen e.V. gemeinsam mit dem LBV.SH und der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein sowie weiteren Akteuren ein Querungstunnel an der L 147: Dadurch ist es Fischottern und anderen Kleintieren seit zwei Jahren möglich, gefahrlos auf die andere Seite zu wechseln.

Lebensräume verbinden

"Leider lässt es sich nicht immer vermeiden, dass Straßen Lebensräume von Tieren zerschneiden", sagte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen bei einem Besuch vor Ort. "Wir überlassen die Tiere aber nicht einfach ihrem Schicksal, sondern bauen Ottertunnel und andere Querungshilfen." Umso schöner sei es, dass dieser Tunnel nachweislich so gut angenommen werde, betonte er.

Bisher hat das lokale Bündnis Naturschutz am Ottertunnel im Fieler Moor Spuren von mehr als 50 Tieren gefunden – darunter Fischotter, verschiedene Marder, aber auch Feldhasen oder Iltisse.

"Leitsystem" für Kleintiere

Auf den Flächen der Stiftung Naturschutz steht zudem eine Leithecke aus dicht in den Boden gesteckten Weidenhölzern, um ankommende Tiere zum Tunnel zu lenken. Der zusätzlich installierte Maschendrahtzaun kann deshalb in ein paar Jahren wieder abgebaut werden.

Bilder von Kleintieren in einer Tunnelröhre.
Eine im Tunnel installierte Kamera nimmt Bilder der verschiedenen Besucher auf.

Wichtig für den Erhalt der Tierart

Der Bau eines solchen Tunnels ist von zentraler Bedeutung für die Erhaltung der Tierart. Der Ottertunnel an der L 147 entstand im Zuge der Sanierung der beschädigten Landesstraße zwischen Meldorf und Nordhastedt und ist der zweite in Dithmarschen. Er wurde aus Mitteln des Fonds „Mehr Natur für Dithmarschen“ finanziert.

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