Posted: Mon, 22 Apr 2024 07:14:05 GMT
Ein oranges und ein lila-farbendes Kabel liegen in einer Grube neben einer Kunststoffband mit der Aufschrift Glasfaser.
Rund 70 Prozent der Haushalte in Schleswig-Holstein sind anschlussfähig an das Glasfasernetz. Bundesweit liegt die Ausbau-Quote bei nur 36 Prozent.

Schnelles Internet, zuverlässige Netzabdeckung – das sind die Voraussetzungen für eine gelungene Digitalisierung. Laut einer nun veröffentlichten Studie des Branchenverbands der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche Bitkom nimmt Schleswig-Holstein hier im Bundesvergleich einen Spitzenplatz ein. In der Rubrik "Infrastruktur rangiert das nördlichste Bundesland auf Position 2 hinter Hamburg ein – und ist damit Spitzenreiter unter den Flächenländern. Im Gesamtvergleich aller Rubriken sieht der Branchenverband den echten Norden auf Rang 7.

Gutes Ergebnis

Auch wenn das Ranking auf Befragungen und Drittstudien beruhe und das Zustandekommen des Ergebnisses wenig transparent sei und verzerrt wirke, begrüßte Digitalisierungsminister Dirk Schrödter das Ergebnis: "Wir sind nach einem Stadtstaat das Flächenland mit der besten Infrastruktur und sogar besser als andere Stadtstaaten", sagte er. "Das freut mich und zeigt unsere Bemühungen, uns hier zukunftsfähig aufzustellen.“ Schleswig-Holstein sei bei der Digitalisierung auf einem guten Weg. "Wir zentralisieren dort, wo es sinnvoll ist. Unsere ressortübergreifende Digitalstrategie gibt die Zielrichtung für die Digitalisierung im Land vor", betonte der Minister.

Kommunen werden digitaler

Auch die Kommunen würden immer mehr Verwaltungsleistungen digital anbieten, erklärte Schrödter. Mit 73 Kommunen seien aktuell mehr als die Hälfte der 140 Kommunen im Land an die Cloud des Onlinezugangsgesetzes (OZG) angebunden. Weitere zwölf Kommunen befänden sich derzeit in der Einarbeitungsphase. Insgesamt haben die Kommunen und öffentlich-rechtliche Anstalten mehr als 820 Online-Dienste mit der OZG-Cloud verbunden. Durchschnittlich gehen so pro Tag circa 170 Anträge in die OZG-Cloud ein, dies sind hochgerechnet 63.000 Anträge pro Jahr.

Digitalisierung bleibt Daueraufgabe

Die Ergebnisse der Studie seien aber auch Ansporn, noch besser zu werden, sagte Schrödter. "Die digitale Transformation ist ein dauerhafter Prozess. Das Tempo und die tiefgreifenden Veränderungen, die der digitale Wandel bringt, fordern uns in Politik und Gesellschaft heraus." Politik und Verwaltung müssten die Voraussetzungen dafür schaffen, dass alle Menschen im Land am digitalen Geschehen teilnehmen könnten. "Daran arbeiten wir mit Hochdruck."

Erster Ländervergleich zur Digitalisierung

Mit dem Länderindex soll laut Bitkom erstmals dargestellt werden, wie digital Deutschlands Länder im Vergleich sind. Die Studie zeigt, wie schnell die Digitalisierung in Politik, Wirtschaft, Infrastruktur und Gesellschaft in den Ländern vorankommt. Kriterien des Rankings sind beispielsweise eine landeseigene Digitalstrategie, die Höhe des Digitalbudgets, herausragende Projekte sowie der Stellenwert der Digitalisierung innerhalb der Landesregierung. Dafür hatte der Branchenverband die jeweiligen Landesregierungen befragt, amtliche Statistiken sowie Drittstudien ausgewertet und mehr als 5.600 Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland befragt.

Die Ergebnisse im Überblick

Bitkom Länderindex 2024

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